Schmerzpatienten: Manche Opioide erhöhen das Pneumonierisiko8. Januar 2019 Foto: (c) Andy Dean/Fotolia Die Einnahme verschriebener Opioide erhöht laut einer neuen amerikanischen Studie bei Personen mit und ohne HIV-Infektion das Lungenentzündungsrisiko. Die in “JAMA Internal Medicine” veröffentlichte Studie gibt der Sorge neue Nahrung, dass verschreibungspflichtige opoioidhaltige Schmerzmittel das Immunsystem negativ beeinflussen. Ärzte, die Opioide verschreiben, müssten sich dessen bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um dieses Pneumonierisiko sowohl durch Impfung als auch durch die Förderung einer Nikotinentwöhnung bei Betroffenen zu minimieren, betonen die Forscher. Nach ihrer Kenntnis ist dies die erste Studie, in der die Auswirkungen verschriebener Opioide auf das Risiko einer Lungenentzündung bei Patienten mit HIV untersucht wurden. Insbesondere bei Schmerzpatienten mit HIV-Infektion würden häufig mit Opioiden verschrieben. Es gebe jedoch Hinweise darauf, dass einige Opioide – wie Codein, Fentanyl und Morphin – zu einer Suppression des Immunsystems führten und so die Fähigkeit des Körpers zur Bekämpfung bakterieller Infektionen wie einer Pneumonie einschränkten. Um den Zusammenhang zwischen verschriebenen Opioiden und Pneumonien zu untersuchen, analysierte die Arbeitsgruppe Daten von Patienten aus der Veterans Aging Cohort Study, die zwischen 2000 und 2012 behandelt wurden. Dazu gehörten Patienten mit und ohne HIV. Patienten, die wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wurden ähnliche Patienten, die keine Lungenentzündung hatten, gegenübergestellt. In ihrer Analyse untersuchten die Forscher die Zeit, in der Patienten Opioide einnahmen, sowie Dosierungen und ob die Medikamente bekannte immunsuppressive Eigenschaften hatten oder nicht. Die Forscher fanden heraus, dass Patienten, denen mittlere oder hohe Dosierungen opioidhaltiger Schmerzmittel verschrieben wurden, ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung hatten als diejenigen, die die keine solchen Medikamente nicht einnahmen. Das Risiko wurde stieg, wenn das Opioid immunsuppressive Eigenschaften besaß. Personen mit HIV neigten eher dazu, eine Pneumonie zu entwickeln, selbst bei niedrigen Opioiddosierungen und insbesondere unter immunsuppressiven Opioiden. “Wir haben beobachtet, dass verschreibungspflichtige Opioide unabhängig mit einer Lungenentzündung assoziiert waren, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machte”, berichtete Dr. E. Jennifer Edelman, Studienautorin und Professorin an der Yale School of Medicine. Verschreibungspflichtige Opioide könnten die Abwehrkräfte des Körpers in Bezug auf eine Pneumonie auf verschiedene Weise beeinflussen, sagen die Forscher, so durch die Unterdrückung von Husten, Erschwerung der Atmung und der Schleimsekretion. Die Studie “stützt die Hypothese, dass Opioide Auswirkungen auf das Immunsystem haben, die klinisch relevant sind”, sagt Edelman. Ärzte sollten in Betracht ziehen, geringere Dosierungen von Opioiden zu verschreiben oder solche Medikamente, die nicht zu einer Supprimierung des Immunsystems führen, so die Forscher. Auch könnten diese Patienten – insbesondere diejenigen mit einer HIV-Infektion, bei Impfungen gegen Lungenentzündungen stärker berücksichtigt werden.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.
Mehr erfahren zu: "Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden" Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden Kinder, deren Väter dauerhaft Passivrauch ausgesetzt waren, haben später im Leben ein erhöhtes Risiko für eine Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), wie eine neue Studie zeigt. Dieses Risiko nimmt noch zu, wenn […]