Schnelles Essen bei Kindern ist häufiger mit Adipositas verbunden25. April 2023 © weyo – stock.adobe.com (Symbolbild) Die überwiegende Mehrheit der Empfehlungen zur Vorbeugung oder Behandlung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern basiert auf der Steigerung der körperlichen Aktivität, der Verringerung sitzenden Verhaltens und der Förderung einer gesunden Ernährung. Einige neuere Studien haben jedoch berichtet, dass Adipositas und andere kardiometabolische Risikofaktoren auch durch bestimmte Verhaltensweisen wie die Geschwindigkeit und Häufigkeit des Essens bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern beeinflusst werden können. Diese Hypothese bestätigt nun auch eine spanische Studie, die den entsprechenden Zusammenhang mithilfe einer Querschnittsstudie an 956 Kindern im Vorschulalter (49% Mädchen; Durchschnittsalter 4,8 ±1,0 Jahre) aus der Childhood-Obesity-Risk-Assessment-Longitudinal-Study(CORALS)-Kohorte untersucht hatte. Wie schnell die Kinder aßen, bestimmten die Forscher, indem sie die aufgewendete Zeit für jede der 3 Hauptmahlzeiten addierten und dann in „langsam“, „moderat“ oder „schnell“ kategorisierten. Mithilfe multipler linearer und logistischer Regressionsmodelle bestimmten die Wissenschaftler den β-Koeffizienten (OR und 95%-Konfidenzintervall [KI]) zwischen der Essgeschwindigkeit und dem Body-Mass-Index (BMI), dem Taillenumfang, dem Fettmasse-Index (FMI), dem Blutdruck, der Nüchtern-Plasmaglukose und dem Lipidprofil der Teilnehmer. Dabei zeigte sich, dass Kinder, die schnell aßen, im Vergleich zu langsam essenden Studienteilnehmern ein höheres Prävalenzrisiko für Übergewicht/Adipositas (OR 2,9; 95%-KI 1,8–4,4; p<0,01), einen größeren Taillenumfang (β 2,6 cm; 95%-KI 1,5–3,8), einen höheren FMI (β 0,3 kg/m2; 95%-KI 0,1–0,5), systolischen Blutdruck (β 2,8 mmHg; 95%-KI 0,6–4,9) und Nüchternplasmaglukosespiegel (β 2,7 mg/dl, 95%-KI 1,2–4,2) aufwiesen. Gleichzeitig fanden die Autoren bei schnell essenden Kindern eine geringere Adhärenz gegenüber einer mediterranen Ernährungsweise (β −0,5 Punkte; 95%-KI −0,9 bis −0,1). Fazit Schnelles Essen war in der Studie mit einer stärkeren Adipositas, bestimmten kardiometabolischen Risikofaktoren und einer geringeren Akzeptanz einer mediterranen Ernährungsweise verbunden. Weitere Langzeit- und Interventionsstudien seien erforderlich, um diese Zusammenhänge zu bestätigen, fassen die Autoren ihre Ergebnisse abschließend zusammen. (ej) Autoren: Garcidueñas-Fimbres TE et al. Korrespondenz: Nancy Babio; [email protected] Studie: Associations Between Eating Speed, Diet Quality, Adiposity, and Cardiometabolic Risk Factors Quelle: J Pediatr 2023 Jan;252:31–39.e1. Web: https://doi.org/10.1016/j.jpeds.2022.08.024