Schüler beklagen „tiefe Krise“ und warnen vor wirtschaftlichen Folgen4. November 2025 Kinder und Jugendliche sehen sich mit einer Vielzahl an Krisen konfrontiert. Darunter leidet ihre psychische Verfassung. (Foto: © DimaBerlin – stock.adobe.com) Die Bundesschülerkonferenz warnt angesichts psychischer Probleme bei Schülern vor langfristigen Folgen auch für Gesellschaft und Wirtschaft. Unterstützung kommt aus Forschung und Verbänden. Die Bundesschülerkonferenz (BSK) und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben mit Blick auf psychische Probleme bei Schülern vor den langfristigen Folgen gewarnt. „Wir stecken in einer tiefen Krise. Uns geht’s nicht gut und wenn wir da nicht rauskommen, dann hat das extreme volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen“, warnte BSK-Generalsekretär Quentin Gärtner bei einer Pressekonferenz in Berlin. Zehn-Punkte-Plan für mehr Resilienz In einem Zehn-Punkte-Plan fordert die BSK unter anderem mehr Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen, eine Förderung von Medienkompetenz in allen Unterrichtsfächern und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie Selbstregulation und Stressbewältigung im Unterricht und außerhalb. Einer aktuellen BSK-Kampagne zu dem Thema haben sich nach deren Angaben mehr als 20 andere Organisationen, Verbände und Krankenkassen angeschlossen. „Wir wollen anpacken, wir haben Bock, aber wir werden viel zu häufig allein gelassen“, sagte Gärtner. IW: Niemanden liegen lassen IW-Chef Carsten Hüther verwies auf verschiedene Studien, wonach mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen von psychischen Auffälligkeiten betroffen seien und mehr als ein Drittel der Schüler unter Einsamkeit litten. Die Lage habe sich nach der Corona-Pandemie etwas verbessert, aber nicht mehr das Niveau der 2010er-Jahre erreicht. „Wie sich die psychische Gesundheit in Kindheit und Jugend entwickelt, kann langfristig sehr weitreichende ökonomische Folgen haben“, heißt es in einem aktuellen IW-Papier. „Erwerben junge Menschen in diesem Bereich so starke Einschränkungen, dass sie im Erwachsenenalter nicht am Arbeitsmarkt aktiv werden können, tragen sie später nicht nur nicht zur Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft bei, sondern sind zumeist auch in hohem Maße auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen.“ Hüther sprach die ohnehin schon niedrige Geburtenrate an und ein dadurch sinkendes Potenzial an Erwerbspersonen. Niemand dürfe liegengelassen werden.
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