Schützen Ballaststoffe vor COPD?30. April 2019 Foto: © photocrew/Fotolia Ballaststoffe könnten ein neues Instrument zur Vorbeugung einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sein. Dies geht aus einer neuen Studie von Wissenschaftlern des australischen Priority Research Centre for Healthy Lungs an der University of Newcastle und dem Centre for Inflammation – einer Partnerschaft zwischen der University of Technology Sydney und dem Centenary Institute – hervor. Die Studie wurde Pneumologen auf dem Australia and New Zealand Annual Scientific Meeting for Leaders in Lung Health & Respiratory Science (TSANZRS 2019; 29.03.-02.04.2019, Broadbeach/Gold Coast) vorgestellt. „Das Priority Research Center for Healthy Lungs ist seit einigen Jahren führend in der Weltforschung im Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und der Lungengesundheit. Unsere bisherigen Forschungen haben gezeigt, wie sich Ballaststoffe in der Behandlung von Asthma auswirken können. Nun deuten unsere Forschungsergebnisse darauf hin, dass sie eingesetzt werden könnten nicht nur um eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu behandeln, sondern auch, um sie zu verhindern“, erklärt Hauptautor Prof. Phil Hansbro, Direktor des Center for Inflammation. Für die aktuelle Untersuchung wurden Mäuse Zigarettenrauch ausgesetzt, um so die Erkrankung zu provozieren. Parallel dazu ergänzte man das Futter einiger Mäuse durch fermentierbare Ballaststoffe. Die Studienautoren stellten fest, dass Zigarettenrauch zwar die Produktion entzündungshemmender kurzkettiger Fettsäuren senkte, aber auch, dass die daraus resultierende Entzündung durch eine ballaststoffreiche Diät bekämpft werden konnte. „Wir haben festgestellt, dass Ballaststoffe die Entzündung und die an der Lunge entstehenden Schäden reduzieren können, was zu einer verbesserten Lungenfunktion führt“, erklärt Hansbro. „Erstmals haben wir diese Veränderungen auch mit dem gastrointestinalen Mikrobiom und seiner Produktion schützender Metaboliten in Verbindung gebracht.“ Die Ergebnisse, so die Forscher, könnten wichtige Auswirkungen für Menschen mit COPD oder einem erhöhten Risiko für die Erkrankung haben. Die Forscher weisen darauf hin, dass die Aufnahme von Ballaststoffen durch die Mäuse nicht vor allen Symptomen der COPD schützte. Sie sollte daher die derzeit zugelassenen Therapien nur ergänzen, nicht als Ersatz dienen. Allerdings könnten die neuen Erkenntnisse auch den Weg für neue Therapien ebnen glauben sie. „Je besser wir die biochemischen Prozesse verstehen, die am Abbau von Ballaststoffen beteiligt sind, sowie deren Auswirkungen auf die Lungengesundheit, desto mehr nähern wir uns der Entwicklung neuer, wirksamer Therapien. Mit dem Verständnis der wichtigen Rolle, die kurzkettige Fettsäuren bei der Vermeidung von Lungenschäden spielen, sind wir besser dazu in der Lage, Behandlungen und Ernährungsmodifikationen zu entwickeln, die sie zu einer potenziellen neuen Art der Prävention und Behandlung bei COPD machen können“, sagt Prof. Allan Glanville, Präsident der Thoracic Society of Australia and New Zealand (TSANZ).
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