Schützt Alkohol vor chronischen Schmerzen?

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Eine neue Metaanalyse ging der Frage nach, ob der Alkohol­konsum mit dem Auftreten chronischer Schmerzen verbunden ist. Bislang hatten Studien widersprüchliche Ergebnisse dazu geliefert.

Die jetzige Auswertung legt die Vermutung nahe, dass Alkohol­konsum sogar einen schützenden Effekt haben könnte. Obwohl plausible Mechanismen diese schützende Wirkung erklären könnten, halten die Studien­autoren andere Erklärungen für dieses Resultat – einschließlich einer umgekehrten Kausalität – jedoch für wahrscheinlicher.

Roya Karimi und Kollegen berücksichtigten 16 Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien über Alkoholkonsum und chronische Schmerzen mit einer Gesamtpopulation von 642.587 Personen. Die Studienauswertung erfolgte anhand festgelegter statistischer Methoden.

Im Ergebnis war jeglicher Alkoholkonsum mit einem geringeren Risiko für chronische Schmerzen verbunden (gepoolte OR 0,76; 95 %-KI 0,61–0,95). Der Zusammenhang war nichtlinear. Die ORs für das zweite, dritte und vierte Quartil des Alkoholkonsums lagen bei 0,74 (95 %-KI 0,64–0,87), 0,67 (95 %-KI 0,53–0,86) und 0,75 (95 %-KI 0,50–1,14).

Diesen Zusammenhang beobachtete die Forschergruppe nur in Kohortenstudien (OR 0,77; 95 %-KI 0,61–0,98) und europäischen Studien (OR 0,65; 95 %-KI 0,48–0,87). Studien mit vollständiger Bereinigung um Störfaktoren zeigten einen stärkeren Zusammenhang als solche mit unvollständiger Bereinigung (OR 0,69; 95 %-KI 0,48–0,99 bzw. OR 0,85; 95 %-KI 0,65–1,11). (ah)