Schulungs-Videos zur CPAP: Hochrisiko-Patienten bleiben tendenziell unbelehrbar7. Februar 2018 Foto: © thenikonpro/Fotolia Auch ein Lehr-Video, in dem die Anwendung einer Beatmung mit kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (continuous positive airway pressure [CPAP]) erläutert wird, verbessert offenbar bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und einem hohen Risiko für mangelnde Adhärenz ebendiese nicht. Das haben die Autoren einer aktuellen Studie, die mit insgesamt 212 Patienten durchgeführt wurde, herausgefunden. Eine unzureichende Adhärenz der Patienten in Bezug auf eine CPAP schränke deren klinische Wirksamkeit ein, unterstreichen die Studienautoren in ihrer Veröffentlichung in „Thorax“. Zwar lasse sich mit strengen Verhaltensmaßnahmen die Adhärenz verbessern, doch seien solche Interventionen arbeitsintensiv und würden daher kaum eingesetzt. Außerdem seien solche Maßnahmen noch nicht an Patienten untersucht worden, bei denen das Risiko einer geringen Adhärenz besteht. Ziel der vorgestellten Studie war es daher zu ermitteln, ob ein entsprechendes Schulungs-Video bei vermeintlich schwierigen Patienten die Therapieadhärenz verbessern kann. Eingeschlossen in die Studie wurden Patienten, die von Medizinern ohne schlafmedizinische Erfahrung an ein Schlaflabor überwiesen wurden. Die Studienteilnehmer erhielten entweder ausschließlich die Normalversorgung oder sahen sich vor der Polysomnographie ein Video an, in denen die OSA und die CPAP erklärt wurden. Primärer Endpunkt der Untersuchung war die CPAP-Adhärenz in den ersten 30 Tagen der Therapie. Sekundäre Outcomes waren die Rate, mit der die Patienten ihre Termine in der Schlafklinik wahrnahmen, sowie die CPAP-Adhärenz in den 30 Tagen nach dem ersten Besuch im Schlaflabor. Das Schulungs-Video sahen sich 99 der Studienteilnehmer an, während 113 Probanden normal versorgt wurden. Die Studienautoren konnten zwischen den beiden Gruppen keinen Unterschied in Bezug auf die CPAP-Adhärenz nach 30 Tagen feststellen (3,3; 95%-Konfidenzintervall [KI] 2,8–3,8 h/Tag in der Videogruppe vs. 3,5; 95%-KI 3,1–4,0 h/Tag in der Kontrollgruppe; p=0,44). Die Rate, mit der die Studienteilnehmer ihre Termine im Schlaflabor wahrnahmen, lag in der Videogruppe bei 54% und in der Kontrollgruppe bei 59%. Die Wissenschaftler konnten außerdem beobachten, dass die CPAP-Adhärenz bei Patienten, die das Schlaflabor nicht wieder aufsuchten, signifikant sank.
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