Schutz der Nieren: Bariatrische Chirurgie laut Studie wirksamer als GLP-1-Diabetesmedikamente

Foto: © santypan/stock.adobe.com

Eine Studie der Cleveland Clinic, USA, zeigt, dass bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und chronischer Nierenkrankheit die bariatrische Chirurgie mit einem Rückgang des Fortschreitens der chronischen Nierenkrankheit verbunden war.

Zum Vergleich dienten Patienten, die GLP-1-Diabetesmedikamente erhielten. Die Ergebnisse der Studie wurden in den „Annals of Surgery“ veröffentlicht.

Dr. Ali Aminian, Hauptautor der Studie, kommentiert: „Unsere Studie zeigt, dass eine bariatrische Operation die Nieren schützen und eine Verschlechterung der Nierenfunktion verhindern kann. Bei Patienten mit Adipositas und Typ-2-Diabetes, die bereits eine chronische Nierenerkrankung haben, kann die bariatrische Chirurgie den Verlauf der Krankheit verändern.“

Verlauf der Forschung

An der Studie nahmen 425 erwachsene Patienten (im Alter von 18 bis 75 Jahren) mit Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und chronischer Nierenkrankheit im Stadium 3 oder 4 teil. Von den Studienteilnehmern unterzogen sich 183 Patienten einer bariatrischen Operation, während 242 Patienten mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten behandelt wurden.

Die an der Studie beteiligten Patienten unterzogen sich zwischen 2010 und 2017 einer bariatrischen Operation oder erhielten kontinuierlich GLP-1-Medikamente, die während des Studienzeitraums von der FDA zugelassen und verfügbar waren. In der nicht-chirurgischen Gruppe waren die häufigsten GLP-1-Medikamente Liraglutid und Exenatid. Während der Nachbeobachtung erhielten 20 Prozent der Patienten in der nicht-chirurgischen Gruppe zu irgendeinem Zeitpunkt neuere GLP-1-Medikamente wie Semaglutid (Ozempic) oder Tirzepatid (Mounjaro).

Ergebnisse der Studie

Die Forscher fanden heraus, dass eine bariatrische Operation die Nierenfunktion schützen und das Risiko von Nierenversagen oder Tod bei den Patienten verringern kann. Insbesondere zeigten die Studienergebnisse, dass die bariatrische Chirurgie mit einem um 60 Prozent geringeren Risiko für das Fortschreiten der Nierenkrankheit und einem um 44 Prozent geringeren Risiko für Nierenversagen oder Tod im Vergleich zur Gruppe ohne Operation verbunden war.

Über die Dauer der achtjährigen Studie stellten die Forscher außerdem fest, dass bei 22 Prozent der Teilnehmer in der chirurgischen Gruppe ein Fortschreiten der Nierenkrankheit auftrat, verglichen mit 45 Prozent in der nicht-chirurgischen Gruppe. Darüber hinaus entwickelten 24 Prozent der Teilnehmer in der chirurgischen Gruppe während der siebenjährigen Studiendauer ein Nierenversagen oder starben, verglichen mit 44 Prozent der Teilnehmer in der nicht-chirurgischen Gruppe. Die Studienteilnehmer, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen, verloren mehr Gewicht und hatten ihren Diabetes besser im Griff. Außerdem benötigten sie weniger Medikamente zur Kontrolle ihres Diabetes, ihres Bluthochdrucks und ihres hohen Cholesterinspiegels.