Schwangerschaft: Cannabis-Konsum kann die Denk- und Lernfähigkeit bei Kindern beeinträchtigen

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Wissenschaftler des Nationwide Children’s Hospital, USA, haben neue Erkenntnisse gewonnen, die die bisherigen Forschungsergebnisse darin bestätigen, dass eine Cannabisexposition vor der Geburt negative Auswirkungen auf Kinder haben kann.

In einer in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“ veröffentlichten Studie fanden Forscher heraus, dass eine pränatale Cannabisexposition in der frühen Kindheit mit schlechteren Denkfähigkeiten und Verhaltensweisen wie Impulskontrolle, Aufmerksamkeit, Planungsfähigkeit und aggressiverem Verhalten verbunden ist. Die Forscher betonen, dass alle diese Aspekte eine wichtige Rolle dabei spielen, wie Kinder in der Schule abschneiden und mit anderen interagieren.

„Obwohl Cannabis ein natürliches Produkt ist, birgt sein Konsum während der Schwangerschaft viele Risiken“, kommentiert Sarah Keim, Studienleiterin. „Manche Frauen greifen zu Cannabis, um mit einigen häufigen Schwangerschaftsproblemen wie Übelkeit, Schlafproblemen und Stress fertig zu werden. Dies wird nicht empfohlen. Es ist wichtig, sich mit einem Gesundheitsdienstleister zu beraten, um sicherere Möglichkeiten zur Bewältigung dieser Probleme während der Schwangerschaft zu finden“, fügt sie hinzu.

Schlechte Impulskontrolle

Die Forscher verwendeten mehrere Beurteilungen, darunter die Befragung der Eltern zu den typischen Verhaltensweisen ihres Kindes und die Messung von Fähigkeiten im Zusammenhang mit Impulskontrolle, Aufmerksamkeit, Problemlösung und Emotionsmanagement bei Kindern im Vorschulalter.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder, die Cannabis ausgesetzt waren, mehr Schwierigkeiten hatten, ihre Impulse zu kontrollieren, aufmerksam zu sein und zu planen, und dass sie ein aggressiveres Verhalten zeigten, als die Forscher ihr Verhalten in einer Spiellaborumgebung beobachteten.

„Unsere Ergebnisse waren nicht überraschend – sie bestätigen und erweitern vielmehr die seit langem bestehenden Erkenntnisse aus früheren Untersuchungen“, erklärt Keim. „Mit unserer moderneren und vielfältigeren Stichprobe von Frauen und Kindern und mit einer viel höheren Potenz von Cannabis als in den vergangenen Jahrzehnten, bestätigt diese Studie frühere Forschungsergebnisse und unterstützt bestehende klinische Empfehlungen für Patienten“, fügt sie hinzu.