Schwangerschaft: Mangelernährung ist mit einem höheren Risiko für Adipositas bei Kindern verbunden8. Oktober 2024 Foto: © HNFOTO/stock.adobe.com Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Mangelernährung konfrontiert waren, haben laut einer Studie des National Institutes of Health (NIH), USA, ein um mehr als 50 Prozent erhöhtes Risiko, im Kindes- und Jugendalter an Adipositas zu erkranken. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die vom US-amerikanischen NIH-Programm Environmental influences on Child Health Outcomes (ECHO) finanziert wurde. Während frühere Forschungsarbeiten einen Zusammenhang zwischen unsicherer Ernährung und Adipositas bei Erwachsenen hergestellt haben, sind die Auswirkungen auf Kinder weniger klar, schreiben die Autoren eingangs. Die Forscher der ECHO-Kohorte untersuchten, wie sich unsichere Ernährung in der Kindheit und während der Schwangerschaft auf das Auftreten von Adipositas im Kindes- und Jugendalter auswirken kann. „Das Leben in einer Umgebung mit Zugang zu gesunden Lebensmitteln in dieser Phase kann ein wichtiger Faktor sein, um die Entwicklung von Adipositas im Kindes- und Jugendalter zu verhindern“, kommentiert Dr. Izzuddin M. Aris vom Harvard Pilgrim Health Care Institute, USA. Verlauf der Untersuchungen Für die Studie wurden die Daten von fast 30.000 Mutter-Kind-Paaren aus 55 ECHO-Kohorten in den USA ausgewertet. Etwa 23 Prozent der Mütter lebten während der Schwangerschaft in einem Gebiet mit eingeschränktem Zugang zu Lebensmittelläden, und etwa 24 Prozent der Kinder lebten während ihrer frühen Kindheit in diesen Gebieten. Als einkommensschwache Gebiete mit geringem Zugang zu Lebensmitteln (Low-income-low-food-access, LILA) werden in den USA Stadtteile bezeichnet, in denen ein Drittel oder mehr der Bewohner mehr als eine halbe Meile (0,8 Kilometer) von einem Lebensmittelgeschäft entfernt wohnen, in ländlichen Gebieten mehr als 10 Meilen (16,1 Kilometer). Die Forscher verwendeten die Wohnadressen der Teilnehmer entweder aus der Zeit der Schwangerschaft (1994 bis 2023) oder der frühen Kindheit (1999 bis 2023). Anschließend glichen sie diese Adressen mit Daten über den Zugang zu Lebensmitteln aus dem USDA Food Access Research Atlas ab, der Informationen über das Haushaltseinkommen, die Verfügbarkeit von Fahrzeugen und den Zugang zu Lebensmitteln in der Nachbarschaft liefert. Daten über das Gewicht und die Größe der Kinder wurden von der Geburt bis zum Jugendalter durch persönliche Besuche, medizinische Aufzeichnungen und Berichte der Eltern oder Betreuer erhoben. Die Forscher analysierten diese Daten zusammen mit den Informationen zur Wohngegend, um den Zusammenhang zwischen dem Zugang zu Lebensmitteln und dem BMI bzw. der Adipositas von Kindern zu untersuchen. Ergebnisse der Studie Das Leben in LILA-Vierteln während der Schwangerschaft oder in der frühen Kindheit war mit einem höheren BMI des Kindes im Alter von 5 und 15 Jahren und einer um mehr als 50 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Adipositas oder schwerer Adipositas im Alter von 5, 10 und 15 Jahren verbunden. Die Assoziationen wurden stärker, je älter die Kinder wurden, und waren am stärksten bei denjenigen, die während der frühen Kindheit und der Schwangerschaft der Mutter in LILA-Vierteln lebten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“ veröffentlicht.
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