Schwangerschaftsdiabetes erhöht nicht das Risiko für Brustkrebs

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Frauen, die an Schwangerschaftsdiabetes erkranken, haben kein erhöhtes Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken. Dies geht aus einer dänischen Studie mit einer dreiviertel Million Teilnehmerinnen hervor.

Einige Studien hatten bisher ergeben, dass Schwangerschaftsdiabetes mit einem höheren Risiko verbunden ist, später an Brustkrebs zu erkranken. Andere Untersuchungen kamen umgekehrt zu dem Schluss, dass das Brustkrebsrisiko geringer ist – oder dass es überhaupt keinen Zusammenhang gibt.

Die Leiterin der vorliegenden Studie, Dr. Maria Hornstrup Christensen vom Steno Diabetes Center Odense am Universitätskrankenhaus Odense in Dänemark, kommentiert: „Wenn wir wissen, wer mit größerer Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkrankt, können wir die Person vielleicht früher erkennen, wenn sie leichter zu behandeln ist, und so Todesfälle und Behandlungskosten sowie die psychische und physische Belastung der Frauen verringern.“ Die Forschungsergebnisse werden auf der diesjährigen Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) vom 9. bis 13. September in Madrid, Spanien, vorgestellt, heißt es in der Pressemitteilung.

Das Forscherteam um Christensen nutzte Geburten-, Patienten- und andere nationale Register aus Dänemark, um Informationen über alle Frauen zu erhalten, die in einem Zeitraum von 22 Jahren in Dänemark entbunden haben. Nach Ausschluss von Frauen mit vorbestehendem Diabetes oder Brustkrebs wurden 708.121 Frauen, die zwischen 1997 und 2018 entbunden hatten, in die Analyse einbezogen. Bei 24.140 (3,4 %) der Frauen wurde in einer oder mehreren Schwangerschaften ein Gestationsdiabetes diagnostiziert. Das Durchschnittsalter bei der Schwangerschaft lag sowohl bei Frauen mit als auch bei Frauen ohne Schwangerschaftsdiabetes bei 28 Jahren. Die Nachbeobachtungszeit der Frauen betrug im Median 11,9 Jahre, in denen bei 7609 Frauen Brustkrebs diagnostiziert wurde.

Ergebnis der Untersuchung

Bei den Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes war die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, nicht höher als bei den Frauen ohne Schwangerschaftsdiabetes. Dies galt für Brustkrebs insgesamt, für Brustkrebs vor der Menopause und für Brustkrebs nach der Menopause.

Dieses Ergebnis blieb auch dann bestehen, wenn Alter, Parität, ethnische Zugehörigkeit, Einkommen, Beruf, Bildung und vorbestehende Gesundheitsprobleme, wie Bluthochdruck, berücksichtigt wurden. Bei Analysen, die den BMI vor der Schwangerschaft, das Rauchen während der Schwangerschaft und geburtshilfliche Komplikationen wie Präeklampsie berücksichtigten, konnte ebenfalls kein Zusammenhang zwischen Schwangerschaftsdiabetes und Brustkrebs festgestellt werden. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Studie, eine der größten ihrer Art nach Angaben der Forscher, keinen Zusammenhang zwischen Schwangerschaftsdiabetes und einem höheren Brustkrebsrisiko gefunden hat.