Schwangerschaftsdiabetes: Säuglinge haben häufig langsameres Wachstum des Körperfettanteils

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Eine Studie der University of Texas, USA, hat gezeigt, dass Säuglinge die einem Schwangerschaftsdiabetes mellitus (GDM) ausgesetzt waren, signifikant häufiger ein langsames Wachstum der Fettmasse und des Körperfettanteils aufwiesen.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht wurde, stellt laut den Wissenschaftlern die gängigen Ansichten über das Adipositasrisiko in Frage, denn sie zeigt, dass diese Säuglinge im Vergleich zu anderen im ersten Lebensjahr langsamer an Fett zunehmen. Dies deute darauf hin, dass sich das frühe Wachstum von Säuglingen stärker anpasst und selbst korrigiert, als bisher angenommen wurde. Dies könnte bedeuten, dass Säuglinge mit GDM nicht unbedingt für Fettleibigkeit prädisponiert sind, sondern stattdessen von einer zusätzlichen Überwachung profitieren, um ein gesundes Wachstum zu unterstützen, schreiben die Autoren der Studie.

„Wir denken oft, dass Neugeborene, die einem Schwangerschaftsdiabetes ausgesetzt sind, automatisch ein höheres Risiko für Fettleibigkeit in der Kindheit haben, aber unsere Ergebnisse zeigen ein komplexeres Bild“, erklärt Elizabeth Widen, korrespondierende Autorin . „Während diese Kinder mit mehr Körperfett geboren werden, scheinen sich viele von ihnen mit der Zeit auf natürliche Weise auszugleichen“, fügt sie hinzu.

Säuglinge von Müttern mit GDM hatten bei der Geburt einen höheren Körperfettanteil, aber diese Säuglinge nahmen im ersten Lebensjahr langsamer zu, was auf eine Flexibilität in den Wachstumsmustern des frühen Lebens hindeutet, die früheren Studien möglicherweise entgangen ist.

Verlauf der Studie

In der Studie wurden 198 Säuglinge untersucht, von denen die Hälfte im Mutterleib einem GDM ausgesetzt war. Die Daten wurden zwischen 1996 und 2006 erhoben, wobei die meisten von ihnen rekrutiert wurden, bevor GDM üblicherweise mit Medikamenten wie Metformin oder Insulin zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels behandelt wurde.

„Diese Daten stehen im Einklang mit den Ergebnissen des Maternal Fetal Medicine Units Network zur Behandlung von leichtem GDM in der Schwangerschaft, die zeigen, dass bei den Nachkommen behandelter GDM-Mütter im Alter von 5 bis 10 Jahren im Vergleich zu den Kontrollpersonen keine Verringerung von Fettleibigkeit oder Stoffwechselstörungen festzustellen war“, erläutert Prof. Patrick Catalano von der Harvard Medical School, USA, der die Datenerhebung leitete.

Die Forscher maßen das Gewicht, die Länge und den Körperfettanteil jedes Babys bei der Geburt und dann mehrmals im Laufe der ersten 12 Monate ihres Lebens. Mithilfe fortschrittlicher statistischer Verfahren zeichnete das Forschungsteam das Wachstumsmuster jedes Säuglings auf und entdeckte dabei drei unterschiedliche Wachstumsverläufe.

„Überraschenderweise war es bei Säuglingen mit GDM wahrscheinlicher, dass sie eine langsamere Zunahme des Körperfetts, aber eine gleichwertige Zunahme der mageren Körpermasse im Vergleich zu Säuglingen von Frauen ohne GDM erlebten, ein Trend, der als Catch-Down-Wachstum bezeichnet wird und typischerweise bei schwereren Säuglingen beobachtet wird, die sich später den typischen Wachstumsmustern anpassen“, berichtet Widen.

Das Ergebnis: Die Analyse ergab, dass Säuglinge mit GDM signifikant häufiger ein langsames Wachstum der Fettmasse und des Körperfettanteils aufwiesen und eher zu der Gruppe mit dem langsamsten Wachstum des BMI oder sogar einem sinkenden BMI gehörten.