Schwangerschaftskomplikationen stehen im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie

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Eine neue Studie aus Schweden hat zeigt, dass Schwestern von Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen ebenfalls einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt sind, selbst wenn ihre Schwangerschaften unkompliziert waren.

Es ist bekannt, dass Komplikationen während der Schwangerschaft, wie Bluthochdruck und vorzeitige Wehen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben erhöhen. Es ist jedoch nicht bekannt, ob dieser Zusammenhang durch familiäre Faktoren erklärt werden kann. Forscher haben dies anhand einer Registerstudie mit schwedischen Frauen untersucht, die zwischen 1992 und 2019 ihr erstes Kind zur Welt brachten. Die Forschungsergebnisse des Karolinska Institutet, Schweden, wurde in der „Fachzeitschrift European Heart Journal“ veröffentlicht.

Von Genen und Umweltfaktoren beeinflusst

Die Forscher identifizierten Frauen, bei denen Schwangerschaftskomplikationen auftraten, und ihre Schwestern, die im selben Zeitraum entbunden hatten, aber keine Schwangerschaftskomplikationen hatten. Sie verglichen das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, für die Frauen mit komplizierten Schwangerschaften, ihre Schwestern mit unkomplizierten Schwangerschaften und eine unabhängige Kontrollgruppe. Das Ergebnis: Schwestern hatten im Vergleich zu den Frauen in der Kontrollgruppe ebenfalls ein um fast 40 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung nach einer Schwangerschaftskomplikation nicht allein von der Schwangerschaft selbst abhängt, sondern auch von Genen und Umweltfaktoren beeinflusst werden kann“, erklärt Hauptautorin Ängla Mantel, Dozentin an der medizinischen Fakultät des Karolinska Institutet in Solna, Schweden.

Die Ergebnisse legen laut den Forschenden nahe, dass Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen und ihre Schwestern von Maßnahmen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren können. „Es kann wichtig sein, diese Frauen frühzeitig zu identifizieren, um ihnen eine vorbeugende Behandlung gegen Schwangerschaftskomplikationen sowie eine Lebensstilberatung und Nachsorge hinsichtlich des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzubieten“, sagt Mantel abschließend.