Schweregrad von Emphysemen: Mit dem Ausmaß eines Lungenkrebsrisikos assoziiert

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Wie die Autoren einer kürzlich publizierten Studie berichten, ist ein bei der Computertomographie erkanntes Emphysem mit einem höheren Risiko für Lungenkrebs verbunden, wobei die Wahrscheinlichkeit für ein Lungenkarzinom mit dem Schweregrad des Emphysems zunimmt.

Laut der Mitteilung der Radiological Society of North America zu dieser Studie haben Emphyseme viele Risikofaktoren mit Lungenkrebs gemeinsam. So stellt das Zigarettenrauchen einen der wichtigen gemeinsamen Risikofaktoren für Emphyseme und Lungenkrebs dar. Es fördert Entzündungen, Schädigungen der DNA und einen beschleunigten Alterungsprozess. Patienten mit Emphysemen, die nie geraucht haben, besitzen jedoch auch ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, wie Dr. Marleen Vonder von der Abteilung für Epidemiologie des Universitätsklinikums Groningen (Niederlande), eine der Studienautoren, erklärt.

„Andere zugrunde liegende Mechanismen wie genetische Anfälligkeit, chronische Entzündungen oder DNA-Schäden und abnormale Reparaturmechanismen oder eine Kombination dessen sind in der Vergangenheit angeführt worden, um Emphysem und Lungenkrebs in Verbindung zu bringen“, erläutert die Wissenschaftlerin.

Für die neue Studie identifizierten Vonder und Kollegen Studien aus drei großen Datenbanken, in denen ein Zusammenhang zwischen Emphysem und Lungenkrebs thematisiert wurde. Die Analyse von 21 Studien mit mehr als 107.000 Patienten ergab schließlich einen Zusammenhang zwischen visuellen und quantitativen CT-Bewertungen von Emphysemen und Lungenkrebs.

„Unsere Meta-Analyse zeigte, dass nicht nur ein visuell, sondern auch ein quantitativ beurteiltes Emphysem im CT mit Lungenkrebs assoziiert ist, und dass dieses Risiko bei einem schwereren Emphysem zunimmt“, berichtet Vonder. Laut der Forscherin stützten die Ergebnisse der Untersuchung zwar einen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen, es müsse aber weiter geforscht werden, bevor tatsächliche Veränderungen in der klinischen Versorgung empfohlen werden können. „Es ist noch zu früh, um Schlüsse dazu zu ziehen, ob das Vorhandensein eines CT-definierten Emphysems einen zusätzlichen und unabhängigen prognostischen Wert gegenüber bereits bekannten gemeinsamen Risikofaktoren für Emphyseme und Lungenkrebs haben wird“, sagt sie.

Die Assoziationen zwischen auf einem CT-Scan erkennbaren Emphysem und Lungenkrebs waren bei der visuellen Bewertung stärker als bei der quantitativen Bewertung. Trotzdem erklärt Vonder, dass die quantitative Bewertung letztendlich gegenüber der visuellen Bewertung den Vorzug erhalten könnte, da sie vollständig automatisiert werden kann. Die Wissenschaftlerin und ihre Kollegen erforschen diesen Ansatz und validieren seine Anwendung in bestimmten Populationen.

„Möglicherweise könnte ein Emphysem, das bei einem Basis-CT-Scan entdeckt wurde, verwendet werden, um Hochrisikopersonen auszuwählen, die häufigere Nachsorgeuntersuchungen auf Lungenkrebs brauchen würden“, sagt Vonder.