Sehbehindertentag: “Pollermützen” für mehr Sicherheit auf Gehwegen4. Juni 2021 Pollermützen – ähnlich wie diese – sollen rund um den Sehbehindertentag am 6. Juni das Problem schwer erkennbarer, kontrastarmer Poller im Straßenraum sichtbar machen. Foto: © angelika hirt/EyeEm – stock.adobe.com Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen zum Sehbehindertentag am 6. Juni machen der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Selbsthilfevereinigung PRO RETINA darauf aufmerksam, dass eine kontrastreiche Gestaltung von Pollern vor Unfällen schützt. „Rund um den Sehbehindertentag am 6. Juni“, so ist der DBSV überzeugt, „werden sich auf Gehwegen in ganz Deutschland viele verwundert die Augen reiben.“ Poller, die normalerweise grau und damit schwer zu erkennen sind, tragen dann leuchtend rot-weiß geringelte Mützen. Viele „fleißige Hände“ haben in den vergangenen Wochen Pollermützen gehäkelt und gestrickt, die bis zum 11. Juni zum Einsatz kommen. „Poller dienen zwar der Verkehrssicherheit, für Menschen mit Sehbehinderung jedoch sind sie ein gefährliches Hindernis“, betont auch PRO RETINA Deutschland. Die Regionalgruppen der Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegeneration werden den Pollern anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni gelb-schwarze Mützen aufsetzen. „Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund“, bekräftigt der DBSV. Oft komme es zu Unfällen, weil Hindernisse sich nicht kontrastreich von ihrem Umfeld abhöben. Graue Poller auf Gehwegen würden dann zum Risiko, sich an den Pollern zu verletzen oder zu stürzen – insbesondere für Menschen mit Seheinschränkung.Der DBSV hat deshalb seine Mitgliedsorganisationen und -einrichtungen zu einer bundesweiten Aktion aufgerufen, die von einem Wollhersteller unterstützt wird. Sehbehinderte Menschen in rund 90 Orten beteiligen sich daran und haben ihre jeweilige „Pollermützen“-Aktion dem DBSV gemeldet. www.sehbehindertentag.de „Diese Gefahr für Menschen mit Seheinschränkung kann mit ganz einfachen Mitteln gebannt werden“, erklärt PRO RETINA-Vorsitzender Dario Madani. „Durch einen entsprechenden Kontrast könnte man die Poller für sehbehinderte Menschen sichtbar machen.“ An Stadtplaner und Kommunen appelliert er: „Es gibt DIN-Vorgaben, wie der Helligkeitskontrast von Gegenständen im öffentlichen Raum gestaltet werden soll. Diese Vorgaben sollten überall beachtet werden, damit der öffentliche Raum barrierefrei wird.“ Bundesweiter Sehbehindertentag„Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland“, verdeutlicht der DBSV. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, habe der Verband im Jahr 1998 einen eigenen Aktionstag eingeführt: den Sehbehindertentag (www.sehbehindertentag.de). Er findet jedes Jahr am 6. Juni zu einem bestimmten Thema statt. Weil der 6. Juni 2021 auf einen Sonntag fällt, nutzt der DBSV diesmal den Zeitraum vom 1. bis zum 11. Juni für seine „Pollermützen“-Aktion. Anm. d. Red.: Siehe hierzu auch: https://www.dbsv.org/forderungen-des-gfuv-zu-pollern.html(Stellungnahme des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr beim DBSV zur Gestaltung und Anordnung von Pollern im Straßenraum)
Mehr erfahren zu: "Myopie: Luftverschmutzung kann dem Sehvermögen von Kindern schaden" Myopie: Luftverschmutzung kann dem Sehvermögen von Kindern schaden Eine neue Studie zeigt, dass Luftverschmutzung das Sehvermögen von Kindern beeinträchtigen kann. Saubere Luft hingegen trägt dazu bei, die Sehkraft zu schützen und sogar zu verbessern – insbesondere bei jüngeren […]
Mehr erfahren zu: "Mehr Transparenz und Sichtbarkeit für Klinische Studien in NRW" Mehr Transparenz und Sichtbarkeit für Klinische Studien in NRW Wo bislang eine uneinheitlich dokumentierte Studienlage herrschte, soll künftig die Informationsplattform „Klinische Studien in NRW“ einen zentralen Überblick ermöglichen.
Mehr erfahren zu: "Warum Frauen länger leben: Ein Blick in die Evolution der Lebensspanne" Warum Frauen länger leben: Ein Blick in die Evolution der Lebensspanne Aktuelle Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig liefern neue Erkenntnisse zu einem seit Langem bestehenden Rätsel der Biologie: Warum altern Männer und Frauen unterschiedlich?