Sehnsucht nach einer neuen Gesundheitspolitik – und nach dem gesunden Leben

BvDU-Präsident Axel Belusa fordert von der künftigen Gesundheitspolitik, die ärztliche Expertise mit einzubeziehen. Foto: BvDU

Schon vor der Bundestagswahl am 23.02.2025 hat der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) Wünsche an die künftige neue Regierung formuliert – und findet das Modell für gesundes Leben auf einer Mittelmeerinsel.

Der BvDU wünscht sich in der Mitteilung vom 19. Februar „Politikerinnen und Politiker, die ärztlicher Expertise Vertrauen schenken und mit Ärztinnen und Ärzten und weiteren, in Gesundheitsberufen Tätigen, Lösungen suchen“. BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa betont, wohl mit Blick auf den bisherigen Bundesgesundheitsminister, der die Ärzteverbände außen vor ließ: „Kein Unternehmen leistet es sich heutzutage noch, Entscheidungen zu treffen, ohne vorab die Experten für das Thema einzubeziehen und auf Grundlage deren Rat die bestmögliche Entscheidung zu treffen.“

Entbudgetierung auch für die Fachärzte

Bei allem Wünschen und Sehnen „nach Gesundheitspolitikern, die einen vernünftigen Rahmen setzen für die ärztliche Selbstverwaltung“ benennt der BvDU-Vorstand auch konkrete Ziele – die nicht neu sind: „Auf die Entbudgetierung für Hausärztinnen und Hausärzte muss die Entbudgetierung fachärztlicher Leistung folgen.“ Die Politik müsse Freiberuflichkeit als Garantin einer flächendeckenden wohnortnahen ambulanten Versorgung fördern die Leistung honorieren. „Die Ambulantisierung muss dort, wo sie möglich ist, vorangehen. Entscheidend für ihr Funktionieren ist die Aufhebung des Erlaubnisvorbehaltes“, fordert der Vorstand.

Digitalisierung müsse Sinn ergeben und entlasten. Weitere Stichworte sind Deregulierung, Entbürokratisierung und „eine kluge Steuerung der Patienten, um Ressourcen zu schonen“. Der BvDU zeigt sich überzeugt: „Ohne diese Zeit, die Ärztinnen und Ärzte und medizinisches Fachpersonal mit Bürokratie oder in einer fehlgeleiteten Versorgung zubringen, wären die personellen Engpässe im Gesundheitswesen größtenteils nicht mehr existent.“

„Gut essen, der Natur folgen“

Weitere Baustellen sieht der Urologenverband bei jungen Ärztinnen und Ärzten, die „zwingend eine gute Ressourcenausstattung und eine entsprechende Struktur für ihre ärztliche Aus- und Weiterbildung“ brauchen, und in der Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. „Wir können es uns nicht mehr leisten, weder finanziell, noch bedingt aufgrund knapper Ressourcen, immer kränker zu werden“, betont der BvDU. Eine Lösung dafür hat der Verband auch schon parat und nennt als Positivbeispiel das „Dorf der Hundertjährigen“ auf der italienischen Insel Sardinien. In dem abgeschiedenen Dorf leben so viele Hundertjährige wie sonst nirgendwo. Das „Geheimrezept” wollen die Urologen auf Deutschland übertagen: „Gut essen, der Natur folgen.“

(ms)