Selbsttonometrie und telemedizinischer Datentransfer: Kick-off-Video zum SALUS-Projekt jetzt online

Screenshot der Startseite des Kick-off-Videos zum SALUS-Projekt. Quelle: Universitätsaugenklinik Münster

Das vom Innovationsausschuss geförderte Projekt SALUS „Selbsttonometrie und Datentransfer bei Glaukompatienten zur Verbesserung der Versorgungssituation“ ist am 1. Dezember 2019 gestartet worden. Mit dem Projekt soll die Versorgung von Glaukompatienten verbessert werden, indem sie den Augeninnendruck eigenständig in der häuslichen Umgebung messen können. Die Patienten, Kliniken und niedergelassenen Augenärzte sind dabei über eine elektronische Patientenakte telemedizinisch vernetzt.

Das SALUS-Projekt unter der Konsortialführung des Universitätsklinikums Münster – Klinik für Augenheilkunde  und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster* sollte im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung präsentiert werden. Da diese aber aufgrund der aktuellen Pandemie-bedingten Umstände nicht stattfinden konnte, wurde ein Kick-off-Video gedreht, das nun online gestellt ist.
Das Video kann über den Link https://www.ukm.de/index.php?id=12248&no_cache=1#c55857 aufgerufen werden. Außerdem ist die Projekt-Homepage online unter www.salus-glaukom.de  einzusehen.

Das circa 40-minütige Kick-off-Video beinhaltet Statements, Fachvorträge und Informationen zum SALUS-Projekt von:
– Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Eter, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster
– Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Münster
– Dr. med. Raphael Diener, Arzt an der Klinik für Augenheilkunde Münster
– Dr. med. Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe
– Dr. med. Ulrich Oeverhaus, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Westfalen, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KVWL
– Dr. rer. nat. Kristina Oldiges, Projektmanagerin SALUS
– Dr. med. Bernhard Rochell, Verwaltungsdirektor der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
– Markus Daberkow, Dezernat Digitalisierung und IT der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
– Kate Backhaus, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Glaukom-Selbsthilfe e.V.

Das Projekt SALUS entwickelt eine ambulante, intersektorale Versorgungsform, bei der Patienten ihren Augeninnendruck in ihrer häuslichen Umgebung mit einem sogenannten Selbsttonometer messen. Die dabei erhobenen Werte fließen in Tagesdruckprofile ein, die über eine elektronische Patientenakte zusammen mit weiteren Untersuchungsdaten sowohl von den behandelnden Augenärzten in den Praxen und Kliniken als auch von den Patienten eingesehen werden können. Die neue Versorgungsform soll einerseits die telemedizinische Vernetzung der Ärzte unterstützen und andererseits auch helfen, die Compliance zu steigern indem der Patient in seinen gesamten Krankheitsverlauf eingebunden wird. SALUS soll so „einen großen Beitrag zu einer modernen, individuellen und kostengünstigen Versorgung von Glaukom-Patienten“ leisten.

Die Ziele des Projektes auf einen Blick
– Verbesserung der Versorgung im ländlichen, strukturschwachen und ohnehin vom Facharztmangel betroffenen Gebieten

– Schaffung einer komfortablen Alternative zum stationären Klinikaufenthalt, ohne Zeitaufwand und Arbeitsausfall

– Stärkere Einbindung des Patienten in seinen Krankheitsverlauf und Aufklärung über Therapiemöglichkeiten

– Bessere Vernetzung von Augenkliniken und Augenärzte über eine elektronische Fallakte und damit Vermeidung von Doppeluntersuchungen

– Senkung der Kosten für die Gesundheitsversorgung durch Einsparung von Ressourcen in den Kliniken (Pflege und Ärzte)

Die Laufzeit des SALUS-Projektes hat am 1. Dezember 2019 begonnen und endet am 30. November 2022. Rekrutierungsstart ist der 1. Juli 2020. Die geplante Anzahl der Patienten beträgt 1980 (990 je Gruppe – Interventions-/Kontrollgruppe). Die Förderung in Höhe von circa 5,3 Millionen Euro erfolgt aus dem Innovationsfonds des Bundes.

*Link zum Projekt-Team: https://www.ukm.de/index.php?id=11862