Selbstüberwachung mittels Smartphone-App hilft bei mangelnder Asthmakontrolle4. September 2019 Foto: © deagreez/Adobe Stock Bei mangelnder Asthmakontrolle könnte eine neu entwickelte Smartphone-App ein effizientes Therapiewerkzeug darstellen. Das berichten Forscher vom Karolinska Institutet. Grundlage für die App ist ein auf der Lungenfunktion und auf Symptomen basierender Algorithmus. Häufige Ursachen für eine mangelhafte oder fehlende Asthmakontrolle seien häufig ein unzureichendes Asthmamanagement und/oder eine falsch angewendete Medikation, unterstreichen die Studienautoren. „Untersuchungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die Gesundheit und Lebensqualität von Asthmatikern durch eine Patientenaufklärung verbessert, in deren Mittelpunkt die Selbstfürsorge, Selbsttests und klare Managementpläne stehen. Außerdem sinken die krankheitsbezogenen Kosten und es ist weniger medizinische Versorgung nötig, wenn der Patient stärker einbezogen und seine Kenntnisse genutzt werden können“, sagt Björn Nordlund, Forschungsgruppenleiter in der Abteilung für Frauen- und Kindergesundheit am Karolinska Institutet. Aus diesem Grund hat Nordlund gemeinsam mit Kollegen ein digitales, automatisiertes Selbstfürsorge-System für Asthmatiker entwickelt. Der „AsthmaTuner“ ermöglicht die Messung der Lungenfunktion über ein drahtloses Spirometer, das mit einer Smartphone-App verbunden ist. Die Symptome werden anhand von Fragen bewertet, die mit einem individuellen Behandlungsplan verknüpft sind. Das System wurde 2018 für den Einsatz in der medizinischen Versorgung zugelassen. „Das System analysiert die Lungenfunktion und die Symptome gemäß den Asthma-Versorgungsrichtlinien“, erklärt er. „Es gibt dann eine Rückmeldung in Form einer automatisierten, vom Arzt verordneten Behandlungsempfehlung. Benutzer erhalten außerdem ein Bild des zu verwendenden Inhalators und Anweisungen, ob das Medikament beibehalten, erhöht oder verringert werden soll.“ Die jetzt veröffentlichte Studie wurde in der Primärversorgung und im Astrid-Lindgren-Kinderkrankenhaus in Stockholm durchgeführt. Ziel war es, die Auswirkungen des digitalen Tools auf die Symptome zu bewerten und zu ermitteln, ob es den Nutzern damit leichter fiel an ihre Medikation zu denken. Die Studie umfasste 77 Patienten ab 6 Jahren mit unzureichend kontrolliertem Asthma. Etwa die Hälfte davon waren Kinder und Jugendliche. Nach erfolgter Randomisierung verwendeten die Patienten entweder mindestens acht Wochen lang den „AsthmaTuner“ als Unterstützung ihres Selbstmanagements oder ebenfalls für mindestens acht Wochen eine herkömmliche Unterstützung in Form eines ausgedruckten individuellen Behandlungsplanes. „Zum Teil waren die Ergebnisse schwer zu interpretieren“, räumt Nordlund ein. „Wir konnten jedoch feststellen, dass sich Asthmasymptome bei der Nutzung der digitalen Unterstützung stärker besserten als mit der herkömmlichen Vorgehensweise. Erwachsene Patienten, die das Instrument mindestens einmal pro Woche verwendeten, dachten auch häufiger an ihre Medikation. Daraus schließen wir, dass dieses Instrument dazu beitragen kann, die Symptome von Patienten mit unzureichender Asthmakontrolle zu lindern „, erklärt Nordlund. Da Asthma eine langfristige und regelmäßige Therapie erfordert, betrachteten die Forscher die Tatsache, dass ein sehr kurzer Beobachtungszeitraum verwendet wurde, als Schwäche der Studie. Daher gibt es Pläne, die Arbeit fortzusetzen.“Wir wissen nicht, ob die Auswirkungen länger als acht Wochen anhalten. Daher starten wir in diesem Herbst eine größere Studie. Sie wird über einen längeren Zeitraum als die erste durchgeführt werden.
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