Sensorineuraler Hörverlust: Kortikosteroide plus hyperbare Sauerstofftherapie

Druckkammer für die hyperbare Sauerstofftherapie. Foto: © fotofrol – Fotolia.com

Ziel einer aktuellen Studie koreanischer Otolaryngologen war die Wirksamkeit einer simultanen Behandlung mit Kortikosteroiden und hyperbarer Sauerstofftherapie (HBOT) bei Patienten mit idiopathischem plötzlichem sensorineuralem Hörverlust (ISSHNL).

Für die prospektive, kontrollierte Studie wurden 60 Patienten mit schwerem bis profundem ISSNHL (≥70 dB HL) randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt: Die Kontrollgruppe erhielt ein orales Kortikosteroid plus intratympanische Steroid Injektion (ITSI), die Studiengruppe ein orales Kortikosteroid plus ITSI plus HBOT.

Die Ergebnisse der Reinton­audiometrie (PTA) und des Wortdiskriminationstests (WDS) wurden zwischen den beiden Gruppen vor Therapiebeginn sowie 10 Tage und 1, 2 und 3 Monate nach Therapie verglichen. Das Follow-up wurde von 58 Patienten absolviert.

Die Studiengruppe zeigte im Bereich von 500 Hz 1 Monat nach Therapie signifikant bessere Hörwerte als die Kontrollgruppe sowie bei 1 kHz 3 Monate nach Behandlung. Die durchschnittlichen PTA-Werte sowie PTA bei 2, 4 und 8 kHz wiesen jedoch auf keinen signifikanten Unterschied hin. Die Verbesserung beim WDS war in der Studiengruppe 3 Monate nach Therapie signifikant stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe. Auch die Summe der kompletten oder teilweisen Rückgewinnung des Gehörs war in der Studiengruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe.

Die Studienergebnisse zeigen, so die Autoren, dass die zusätzlich zur Kortikoidtherapie durchgeführte HBOT bei schwerem bis profundem ISSNHL nicht die durchschnittlichen PTA-Werte verbessert; die Zugewinne beim WDS 3 Monate nach Therapie sprechen für diese Kombinationstherapie. (am)