SHAMAL-Studie zu schwerem eosinophilen Asthma: Reduktion von ICS unter Therapie mit Benralizumab kann erreicht werden12. Dezember 2023 Foto: © gustavofrazao/stock.adobe.com Eine neue Studie hat gezeigt, dass schweres Asthma mit biologischen Therapien kontrolliert werden kann, ohne dass zusätzlich regelmäßig hochdosierte inhalative Corticosteroide (ICS) verabreicht werden, die erhebliche Nebenwirkungen haben können. Die in „The Lancet“ veröffentlichten Ergebnisse der multinationalen SHAMAL-Studie zeigten, dass 92 Prozent der Patienten, die mit dem Biologikum Benralizumab behandelt wurden, die ICS-Dosis sicher reduzieren konnten. Mehr als 60 Prozent waren in der Lage, die ICS-Anwendung vollständig abzusetzen. Die Ergebnisse der Studie könnten nach Ansicht der Forschenden für Patienten mit schwerem Asthma von entscheidender Bedeutung sein, könnten doch auf dieser Grundlage die unangenehmen und oft schwerwiegenden Nebenwirkungen von ICS minimiert oder ganz vermieden werden. Die SHAMAL-Studie wurde von Prof. David Jackson, Direktor des Severe Asthma Centre am Guy’s and St. Thomas’ und Professor für Pneumologie am King’s College London (Großbritannien) geleitet. Außerdem waren Forschende der Queens University Belfast (Nordirland), der Université Paris-Saclay (Frankreich) und dem Trinity College Dublin (Irland) an der Untersuchung beteiligt, die von AstaZeneca finanziert wurde. Die SHAMAL-Studie wurde an 22 Standorten in vier Ländern durchgeführt – Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. An der randomisierten, offenen, aktiv kontrollierten Phase-IV-Studie nahmen Erwachsene (Alter ≥18 Jahre) mit schwerem eosinophilem Asthma teil, die beim Asthma Control Questionnaire einen Wert von 1,5 erreichten und die vor dem Screening mindestens drei aufeinanderfolgende Dosen Benralizumab erhalten hatten. Nach der Randomisierung sollten die Patienten ihre hoch dosierten ICS auf eine mittlere, eine niedrige oder eine bedarfsgerechte Dosis reduzieren (Reduktionsgruppe) oder ihre ICS-Formoterol-Therapie 32 Wochen lang fortsetzen (Referenzgruppe), gefolgt von einer 16-wöchigen Erhaltungsphase. Der primäre Endpunkt bestand in dem Anteil von Patienten, die ihre ICS-Formoterol-Dosis bis Woche 32 reduzierten, und wurde in der Reduktionsgruppe bewertet, während Sicherheitsanalysen alle randomisierten Patienten umfassten, die die Studienmedikation erhielten. Zwischen dem 12. November 2019 und dem 16. Februar 2023 wurden 208 Patienten untersucht und in die Run-in-Phase aufgenommen. Anschließend wurden 168 (81%) der Probanden entweder dem Reduktionsarm (n=125 [74%]) oder dem Kontrollarm (n=43 [26%]) zugeordnet. Insgesamt reduzierten 110 (92%) Patienten ihre ICS-Formoterol-Dosis: 18 (15%) auf eine mittlere Dosis, 20 (17%) auf eine niedrige Dosis und 72 (61%) nahmen ICS nur noch bei Bedarf. Bei 113 (96%) Patienten blieben die Reduktionen bis Woche 48 bestehen. 114 (91%) der Patienten in der Reduktionsgruppe erlitten während des Ausschleichens von ICS keine Exazerbationen. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse fiel in den Gruppen ähnlich aus: Bei 91 (73%) Patienten kam es in der Reduktionsgruppe zu unerwünschten Ereignissen, ebenso wie bei 35 (83%) in der Referenzgruppe. Bei 17 Patienten traten in der Studie schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf – bei zwölf (10%) in der Reduktionsgruppe und bei fünf (12%) in der Referenzgruppe. Todesfälle wahren während der Studie nicht zu beklagen. „Biologische Therapien wie Benralizumab haben die Behandlung von schwerem Asthma in vielerlei Hinsicht revolutioniert, und die Ergebnisse dieser Studie zeigen zum ersten Mal, dass steroidbedingte Schäden bei der Mehrheit der Patienten, die diese Therapie anwenden, vermieden werden können“, unterstreicht Jackson. Ähnliche Studien wie SHAMAL werden nach Ansicht der Autoren erforderlich sein, bevor konkrete Empfehlungen hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit der Reduzierung oder Eliminierung von hochdosierten ICS zusammen mit anderen biologischen Therapien abgegeben werden können.
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