Sicca-Förderpreis: Expertin für Biofabrikation für innovativen Therapievorschlag in der Augenheilkunde ausgezeichnet15. November 2022 Dr. Sahar Salehi-Müller auf dem Jahreskongress der DOG.Foto.©Universität Bayreuth Dr. Sahar Salehi-Müller vom Lehrstuhl Biomaterialien der Universität Bayreuth ist mit einem Sicca-Förderpreis des Ressorts Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands ausgezeichnet worden. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) im Oktober in Berlin nahm die Expertin für Biofabrikation und künstliche Gewebestrukturen den Preis entgegen. Die Sicca-Förderpreise werden von der Bausch und Lomb GmbH in Berlin gestiftet. Sie dienen der Unterstützung und Motivation junger Wissenschaftler, die im deutschsprachigen Raum zum Sicca-Syndrom forschen. Das Sicca-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, die vor allem die Sekretdrüsen der Augen und des Mundes beeinträchtigt. Infolgedessen ist die Tränen- und Flüssigkeitsproduktion gestört. Die Folgen sind unter anderem eine erhöhte Trockenheit und häufigere Entzündungen der Augen, die das Sehvermögen langfristig beschädigen können. Dr. Salehi-Müller, Habilitandin an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, befasst sich in ihren Forschungsarbeiten seit vielen Jahren mit der künstlichen Erzeugung von menschlichem Gewebe, dem „Tissue Engineering“. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf biomedizinischen Anwendungen der 3-D-Drucktechnik, die den individuellen Bedürfnissen von Patienten angepasst sind. So hat sie in Zusammenarbeit mit Prof. Mahshid Kharaziha von der Isfahan University of Technology im Iran, die zurzeit als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung am Lehrstuhl Biomateralien in Bayreuth forscht, neue Materialien für die Regeneration der Hornhaut im menschlichen Auge entwickelt. In einer 2021 veröffentlichten Arbeit konnten Dr. Salehi-Müller und ihr Team zeigen, dass Kompositfilme, die aus modifizierter Gelatine und Seiden-Nanofibrillen gefertigt wurden, hierfür hervorragend geeignet sind. Zellen des Hornhautstroma sind in der Lage, sich in großer Zahl auf den Filmen anzulagern und zu vermehren. Die Filme haben dabei den Vorzug, dass sie hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften dem natürlichen Hornhautgewebe ähneln. Auf dem diesjährigen Jahreskongress der DOG hat die Bayreuther Expertin die Biofabrikation der Kompositfilme im 3-D-Druck vorgestellt und vorgeschlagen, die Filme zur Behandlung des Sicca-Syndroms anzuwenden. Für diesen Vorschlag wurde sie mit einem der Sicca-Förderpreise 2022 ausgezeichnet. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Bayreuther Materialforscherin sich gegenüber zahlreichen, von Augenkliniken und augenärztlichen Praxen eingereichten Vorschlägen durchsetzen und einen Sicca-Förderpreis gewinnen konnte. 2013 wurde sie für die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit ausgezeichnet, in der künstliche Gerüste („scaffolds“) für die Regeneration der Hornhaut im Auge untersucht hat.
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