Sicherheit und Wirksamkeit von Vaginalimplantaten in der Prolaps-Chirurgie

Uterusprolaps (Symbolbild). Grafik: Tyler – stock.adobe.com

Forscher der Semmelweis University, Ungarn, verglichen in einer Metaanalyse Vaginaloperationen mit und ohne Implantate zur Korrektur eines Beckenorganprolaps. Trotz höherer Komplikationsraten erzielten dabei Vaginalimplantate insgesamt bessere Langzeitergebnisse als Operationen ohne Implantate.

Die Forscher führten eine systematische Suche in drei medizinischen Datenbanken durch. Eingeschlossen wurden randomisierte kontrollierte Studien und Beobachtungsstudien, in denen die Sicherheit und Wirksamkeit der vaginalen chirurgischen Behandlungen des Beckenorganprolaps mit Implantaten von Eigengewebe verglichen wurden.

Als Sicherheitsresultate definierten die Wissenschaftler um Erstautorin Júlia Ács verschiedene Arten von Komplikationen (funktionelle und nichtfunktionelle) sowie Reoperationen, die aufgrund von Komplikationen nötig waren. Die Wirksamkeit ermittelten sie anhand von Parametern für den anatomischen Erfolg und die Rate der Reoperationen aufgrund der Häufigkeiten von Rezidiven. Zur Schätzung der gepoolten Odds Ratios (OR) mit Konfidenzintervallen (KI) bei gleichzeitiger Kontrolle für Studienkorrelationen und Schätzung mehrfach korrelierter Ergebnisse führten Ács und Kollegen eine multivariate Netzwerk-Metaanalyse durch.

Im Detail haben die Wissenschaftler 50 vergleichende Studien in die Analyse einbezogen. Die Raten für Reoperationen aufgrund von Komplikationen (OR 2,15; 95%-KI 1,20–3,87), vaginaler Erosion (OR 14,05; 95%-KI 9,07–21,77), vaginaler Blutung (OR 1,67; 95%-KI 1,25–2,23) und De-novo-Stressharninkontinenz (OR 1,44; 95%-KI 1,18–1,75) waren in der Implantatgruppe signifikant höher. Die Raten für den anatomischen Erfolg (OR 3,22; 95%-KI 2,06–5,0) und für Wiederholungsoperationen wegen eines Rezidivs (OR 0,55; 95%-KI 0,36-0,85) zeigten in der Implantatgruppe bessere Ergebnisse.

(ri/ms)