Silberjubiläum des Sicca-Förderpreises: Erkenntnisgewinn zum Trockenen Auge

Bild: © Bausch+ Lomb

Der Sicca-Förderpreis feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Die geförderten Forschungsprojekte haben dazu beigetragen, die Ursachen und Mechanismen des Trockenen Auges besser zu verstehen sowie neue Diagnostik- und Therapieansätze zu entwickeln.

Aktuell leiden laut Mitteilung des Unternehmens Bausch + Lomb, das den Förderpreis sponsort, mehr als 15 Prozent der Menschen in Deutschland unter einem Trockenem Auge, auch Keratoconjunctivitis Sicca genannt.(1) Die Pathophysiologie und das klinische Bild gelten als sehr komplex, Diagnostik und Therapie als Herausforderung. „Das Trockene Auge ist eine der häufigsten Augenerkrankungen. Die Kenntnis über pathogenetische Faktoren beim Trockenem Auge hat sich zwar in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, aber viele Fragen sind offengeblieben und bis heute im Wandel begriffen“, zitiert das Unternehmen aus einem Schreiben des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA) an seine Mitglieder aus dem Jahr 1999.

Eine Institution für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Der Sicca-Förderpreis wird vom Ressort „Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen“ des BVA für herausragende Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Trockenen Auges und damit zusammenhängender Erkrankungen der Augenoberfläche vergeben.
Zu Beginn wurde der Preis alle zwei Jahre unter dem Namen „Sicca-Forschungspreis“ und seit dem Jahr 2000 parallel mit der jährlichen „Sicca-Forschungsförderung“ ausgeschrieben. Seit 2007 werden beide Preise gemeinsam als „Sicca-Förderpreis“ verliehen. Seit 2008 ist er mit einem Gesamtwert von 20.000 Euro dotiert. Der Preis wird seit 1995 vom Unternehmen Bausch+Lomb/Dr. Mann Pharma gestiftet.
Ausgezeichnet werden klinische und grundlagenwissenschaftliche Forschungsvorhaben junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum. Im Laufe der 25 Jahre wurden nach Angaben des Unternehmens 170 Projekte ausgezeichnet, es profitierten 134 Preisträgerinnen und Preisträger von 400.000 Euro Fördermitteln für ihre Forschungsvorhaben. Die Hälfte der Auszeichnungen erhielten Frauen.

Jedes Jahr wird während des DOG-Kongresses der „Sicca-Förderpreis“ auf dem Gebiet des Trockenen Auges und den damit zusammenhängenden Erkrankungen der Augenoberfläche vergeben. Auch in diesem Jahr wird der „Sicca-Förderpreis“ auf dem DOG-Kongress verliehen – aufgrund der aktuellen COVID-19 Lage findet dies virtuell auf dem „DOG-Kongress Online“ statt.*

Sicca-Förderpreis als Motivationsschub und Karrieremotor
Durch das Preisgeld werden einerseits die ausgewählten Projekte in ihrer weiterführenden Arbeit unterstützt, zum anderen fördert der Sicca-Förderpreis auch die Motivation und interdisziplinäre Zusammenarbeit junger Forscherinnen und Forscher auf diesem Gebiet. Viele der Preisträgerinnen und Preisträger sind durch die Teilnahme überhaupt erst zur Forschungsarbeit zum Trockenen Auge ermuntert worden.
Prof. Gerd Geerling, Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf und seit 2011 Vorsitzender der Jury, erinnert sich: „Ich habe selbst zweimal den Sicca-Förderpreis erhalten und er hat sich für mich – wie für viele motivierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – als wahrer Karriere-Förderpreis erwiesen.“

Ein anderes Verständnis als in den 1980er-Jahren
„Dank dieses Preises hat die Forschung zum Trockenen Auge nun auch in Deutschland einen recht hohen Stellenwert, und die Forschungsergebnisse haben zweifellos zu einem deutlichen Wissensgewinn über diese Erkrankung beigetragen“, sagt der ehemalige Vorsitzende der Jury Prof. Dr. Horst Brewitt anlässlich des diesjährigen Jubiläums.
Dr. Peter Heinz, 1. Vorsitzender des BVA, hebt hervor: „25 Jahre Sicca-Forschungsförderung belegen den stetigen Willen zur Verbesserung der Behandlung des „Trockenen Auges“ sowie die Qualität und Kontinuität der gewinnbringenden Zusammenarbeit des BVA mit der forschenden Industrie“.
„Die Themenvielfalt der eingereichten Arbeiten ist groß, sie reicht von grundlagenwissenschaftlichen Aspekten über die präklinische Forschung bis hin zu klinischen Projekten“, erklärt Bausch+Lomb. Die durch den Sicca-Förderpreis gewonnenen Erkenntnisse hätten das Wissen zum Trockenen Auge entscheidend erweitert, wie auch Prof. Elisabeth M. Messmer von der LMU-Augenklinik München, Jury-Mitglied seit 2010, bestätigt: „Dank des Sicca-Förderpreises wird deutlich, dass Oberflächenerkrankungen weit über das typische „altersbezogene“ Trockene Auge hinausgehen.“

Bausch + Lomb stiftet das Preisgeld des Sicca-Förderpreises und bedankt sich in einer Jubiläums-Broschüre bei allen, die zur 25-jährigen Erfolgsgeschichte beigetragen haben. Das Unternehmen erklärt, es sei ihm ein großes Anliegen, die Forschung zum Trockenen Auge weiter zu unterstützen: „Deshalb bekräftigen wir auch mit der finanziellen Unterstützung des diesjährig neu initiierten Brewitt-Preises unser Bekenntnis zur Bedeutung der Sicca-Forschung und des wissenschaftlichen Austausches zu diesem Krankheitsbild.“

Literatur
1. Leitlinie Nr. 11, Trockenes Auge, Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Stand 08.03.2019.

*Anm. d. Red.:
Sa., 10. Oktober, Live Sessions, Channel Aulhorn, 9.30-10.15 h.