SKIP-SH-Projekt zur Stärkung der Peritonealdialyse8. Januar 2024 Foto: © April Tarathai/stock.adobe.com Bereits im Jahr 2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) einen 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Heimdialyse veröffentlicht. Das Modellprojekt SKIP-SH gestaltet diesen Plan nun konkret aus. Der Anteil an Peritonealdialyse-Patienten in Deutschland liegt zurzeit bei ca. 6 Prozent, der von Heimhämodialyse-Patienten noch weit darunter. Die Gründe für die Verhaltenheit gegenüber der Heimdialyse in Deutschland sind vielfältig. Sie liegen unter anderem in der aktuellen Versorgungsstruktur sowie in der Weiterbildung und Lehre. Konsequenterweise hatte die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie vor diesem Hintergrund einen 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Heimdialyse vorgelegt, der in einem multimodalen Ansatz im Schulterschluss mit dem G-BA eine Kehrtwende erreichen will. Das Modellprojekt SKIP-SH in Schleswig-Holstein füllt dieses Vorhaben nun mit Leben. Das Konzept basiert auf drei Säulen: Erstens sollen klinische Behandlungspfade etabliert und bestehende strukturelle Hürden abgebaut werden, um den Beginn der PD einfach und unkompliziert zu gestalten. Dafür wird eine Koordinierungsstelle bei Bedarf als Ansprechpartner für Patienten und niedergelassene Ärzte bereitstehen. Zweitens sollen Lehre, Aus- und Weiterbildung in Sachen PD gestärkt werden. Die Mehrzahl der Nephrologinnen und Nephrologen wünscht sich eine höhere Gewichtung der PD in der Aus- und Weiterbildung. Konkret werden alle Studierenden der Humanmedizin in Schleswig-Holstein im Rahmen des Projekts Kontakt zur PD bekommen und das Verfahren an sich selbst (in virtueller Realität) durchführen. Alle Assistenzärzte in Weiterbildung durchlaufen zudem eine PD-Rotation. Die dritte Säule stellt die wissenschaftliche Begleitung von SKIP-SH dar. „Hierzu haben wir eine prospektive Registerstudie begonnen, in die alle Patientinnen und Patienten, die vor oder nach Beginn der Dialyse Kontakt zu unserer Koordinierungsstelle hatten, eingeschlossen werden. Letztlich möchten wir mit dieser Studie die Frage beantworten, ob sich durch das Projekt eine messbare Änderung der Dialyseversorgung in unserer Region einstellt“, erklärt Projektleiter Dr. Kevin Schulte. „Mit der Erfassung von klinischen Daten möchten wir darüber hinaus weitere versorgungswissenschaftliche und translationale Forschungsprojekte ermöglichen und so hoffentlich zur weiteren Verbreitung der PD beitragen“, fügt Schulte hinzu. Das Projekt SKIP-SH ist am 1. September 2023 gestartet, zunächst ist eine Laufzeit von drei Jahren vorgesehen.