Spectaris und ICCAS: Empfehlungen zur Integration von Telemedizin im Rettungsdienst

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Ein jüngst von Spectaris und ICCAS vorgelegtes Whitepaper mit dem Titel „Telemedizin im Rettungsdienst: Weichenstellung für eine digitale Zukunft“ gibt Empfehlungen zur besseren Integration von Telemedizin in die Notfallversorgung.

Anlässlich der Reform des Rettungsdienstes durch die Bundesregierung wurde das Whitepaper von der Medizintechnik im Deutschen Industrieverband Spectaris gemeinsam mit dem ICCAS, dem Innovation Center Computer Assisted Surgery an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig erarbeitet und veröffentlicht.

Aufgrund von steigenden Kosten, strukturellen Problemen und der damit einhergehenden eingeschränkten Notfallversorgung plant die Bundesregierung im Rahmen der umfassenden Krankenhausreform auch eine Reform des Rettungsdienstes. „Das vorliegende Whitepaper arbeitet dazu die entscheidende Rolle der Telemedizin für die Weiterentwicklung des Rettungsdienstes heraus und bietet innovative Lösungsansätze, um die Notfallversorgung effizienter und effektiver zu gestalten“, heißt es von Spectaris und ICCAS anlässlich der Veröffentlichung ihres Papieres. Dazu gehören ihnen zufolge die Integration von Telekonsilien, die Einführung von Telenotärzten, einheitliche Kommunikationsstandards sowie die Integration der Telemedizin in alle Landesrettungsgesetze. Außerdem empfehlen Spectaris und ICCAS Telemedizin-Kompetenzzentren, eine einheitliche Datenschutzregelung, verpflichtende Netzabdeckungsinformationen durch Mobilfunkanbieter und finanzielle Unterstützung durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV).

Spectaris hebt besonders die Bedeutung von Telenotärzten hervor, die nicht nur Ressourcen effizienter nutzen und Reaktionszeiten beschleunigen könnten, sondern auch das Potenzial hätten, Leben zu retten. André Schulte, Vorstandsmitglied von Spectaris, erläutert: „Um Menschen zu retten, sollten wir alle Möglichkeiten ausschöpfen. Dazu müssen Telenotärzte selbstverständlicher Teil des Rettungsdienstes werden, ohne die notwendigen Fähigkeiten vor Ort am Patienten zu schwächen. Sie überbrücken nicht nur lange Anfahrtszeiten, sondern ermöglichen auch die Betreuung mehrerer Patienten gleichzeitig und den Zugang zu medizinischem Fachpersonal, selbst wenn keine Vorort-Präsenz des Notarztes selbst erforderlich ist.“

Prof. Thomas Neumuth, Technischer Direktor am ICCAS der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, ergänzt: „Die Integration der Telemedizin in den Rettungsdienst ist ein bedeutender Schritt nach vorne für die Notfallmedizin. Sie versetzt den Rettungsdienst in die Lage, lebensrettende Entscheidungen schneller zu treffen und Patienten besser zu versorgen.”

Spectaris und ICCAS laden alle relevanten Akteure zum Dialog ein. Man sei bereit, deren Expertise aktiv in die weitere Entwicklung der Reform des Rettungsdienstes einzubringen und somit einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland zu leisten, heißt es.