Speiseröhrenkrebs: Endoskopie-Screening senkt Inzidenz und Mortalität leicht

Speiseröhrenkrebs (Abbildung: © Sebastian Kaulitzki/stock.adobe.com)

Eine aktuelle Studie lässt darauf schließen, dass ein Screening mit Chromo-Endoskopie zu einer leichten Reduktion von Inzidenz und Mortalität bei Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre führt.

Um seine Wirksamkeit zu gewährleisten, müsse eine effizientere Strategie für das Ösophaguskarzinom-Screening und die anschließende Patientenbehandlung entwickelt werden, raten Studienautorin Dr. Mengfei Liu vom Peking University Cancer Hospital & Institute (China) und ihre Kollegen. Die Wissenschaftler hatten im Zeitraum zwischen Januar 2012 und September 2016 eine gemeindebasierte, Cluster-randomisierte, kontrollierte Studie mit Personen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren durchgeführt. Die an der Untersuchung teilnehmenden stammten aus einer Hochrisikoregion für Plattenepithelkarzinome der Speiseröhre (ESCC) in Nordchina. Die Wissenschaftler randomisierten insgesamt 668 ausgewählte Dörfer im Verhältnis 1:1 für die Screening-Gruppe (Angebot einer Lugol-Chromo-Endoskopie) oder für die Kontrollgruppe (kein Screening). Intention-to-treat- und Per-Protokoll-Analysen dienten dazu, die Inzidenz von und die Mortalität aufgrund von Ösophaguskarzinomen (EC) zwischen den beiden Gruppen zu vergleichen. Die Per-Protokoll-Analyse berücksichtigte die Nichteinhaltung des Screening-Verfahrens.

Daten zu fast 34.000 Personen analysiert

Schließlich konnten die Autoren insgesamt 33.847 Teilnehmer in die Analyse einbeziehen: 17.104 in die Screeninggruppe – von denen sich 15.165 (88,7%) tatsächlich einem Screening unterzogen – und 16.743 für die Kontrollgruppe. Während einer maximalen Nachbeobachtung von neun Jahren Dauer betrug die EC-Inzidenz in der Screening- beziehungsweise in der Kontrollgruppe 60,9 respektive 72,5 pro 100.000 Personenjahre. Die Mortalität in der Screening- beziehungsweise in der Kontrollgruppe berechneten die Autoren mit 29,7 und 32,4 pro 100.000 Personenjahre. Im Vergleich zur Kontrollgruppe verringerten sich Inzidenz respektive Mortalität in der Screeninggruppe in der Intention-to-treat-Analyse um 19 Prozent (adjustierte Hazard Ratio [aHR] 0,81; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,60-1,09) beziehungsweise 18 Prozent (aHR 0,82; 95%-KI 0,53-1,26) und in der Per-Protokoll-Analyse um 22 Prozent (aHR 0,78; 95%-KI 0,56-1,10) beziehungsweise 21 Prozent (aHR 0,79; 95%-KI 0,49-1,30).

(sf)