Sport bei Menschen mit erblichen Muskelerkrankungen28. April 2022 Dr. Stefanie Meyer, Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen. (Foto: privat) Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) zeichnet Dr. Stefanie Meyer, Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen, für ihr Engagement in der Forschung zu Sport bei Patienten mit erblichen Muskelerkrankungen aus. Der Forschungspreis ist mit 5000 Euro dotiert. Dr. Stefanie Meyer, Assistenzärztin und Post-Doc in der Arbeitsgruppe Neuromuskuläre Erkrankungen der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) mit dem zweiten Preis des Ulrich-Brodeßer-FSHD-Forschungspreises 2022 ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis als Förderung ihrer wissenschaftlichen Arbeit in dem Forschungsprojekt der Klinik für Neurologie der UMG zum Thema „Sport bei Patient*innen mit hereditären Myopathien“. Die Verleihung fand am 26. März 2022 im Rahmen des FSHD-Patientenfachtages in Pforzheim statt. Der Ulrich-Brodeßer-FSHD-Forschungspreis der DGM fördert Forschung auf dem Gebiet der Fazio-Skapulo-Humeralen-Muskeldystrophie (FSHD). Der Preis wird für eine wissenschaftliche Leistung im Gebiet der FSHD verliehen. Dies kann eine herausragende Publikationen, ein erfolgversprechendes Forschungsprojekt oder ein Forschungsaufenthalt in einem ausgewiesenen Labor sein. Der Forschungspreis wird seit 2018 verliehen und wurde von dem im Jahre 2017 verstorbenen DGM-Mitglied Ulrich Brodeßer gestiftet. Hereditäre Myopathien führen häufig zu Schwäche und Lähmungen der Muskulatur und damit zu großen Einschränkungen im Alltag der Betroffenen. Aktuell gibt es für diese Erkrankungen keine wirksamen medikamentösen Therapien. „Bisher gibt es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen darüber, welchen Einfluss körperliche Aktivität bei Patientinnen und Patienten mit erblichen Muskelerkrankungen hat. Sie sind aber notwendig, damit wir Betroffenen gute und sichere Empfehlungen geben können“, sagt Meyer. „Unser Ziel ist es, die Therapie für Patientinnen und Patienten mit hereditären Myopathien zu verbessern. Die Erkenntnisse aus unserer Studie können uns dabei helfen, Unstimmigkeiten in den Empfehlungen von medizinischem Personal bezüglich der Durchführung von sportlicher Aktivität und körperlicher Betätigung und damit Unsicherheiten bei den Betroffenen zu vermeiden.“ Ziel der Göttinger Studie, die seit März 2022 läuft, ist es zunächst zu erheben, inwieweit Patienten mit erblichen Myopathien Sport betreiben und sich körperlich betätigen. Dazu zählen neben klassischen Sportarten auch Tätigkeiten, wie Garten- oder Hausarbeit und auch Physiotherapie. „Wir möchten herausfinden, wie sich die durchgeführte körperliche Betätigung auf die Erkrankung und das Wohlbefinden der Studienteilnehmer auswirkt. So erhoffen wir, besonders empfehlenswerte Vorgehensweisen zu identifizieren. Physiotherapie kann für Betroffene von Muskelerkrankungen bereits eine hohe körperliche Belastung darstellen. Außerdem interessiert uns, welche Ängste es in Bezug auf körperliche Aktivität gibt, wie zum Beispiel Sorgen, dass sich dadurch die Muskelerkrankung verschlimmern könnte“, sagt Meyer. „Für die weitere Forschung wollen wir ein Grundkonzept entwickeln, mit dem der Faktor körperliche Aktivität auch in anderen neuromuskulären Erkrankungen systematisch untersucht werden kann“, sagt die Leiterin der Studie, PD Dr. Jana Zschüntzsch, Oberärztin der Klinik für Neurologie, UMG. In einem weiteren Schritt soll dies dazu dienen, nicht nur in Bezug auf Erkrankungsgruppen, sondern individuell für jeden Betroffenen angepasste Behandlungsmodelle zu entwerfen. Dazu können basierend auf den zunächst rein beobachtend erhobenen Erkenntnissen in der Zukunft weitere Studien aufgebaut werden.
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