Sport nach Katarakt-OP: Infektionsschutz und Linsensitz beachten17. Februar 2022 In den ersten Tagen nach einer Katarakt-Operation sind laut BVA Bewegungen und Übungen ohne Erschütterungen möglich. Ballsportarten sollten jedoch erst nach Feststellung eines stabilen Linsensitzes betrieben werden. Foto: © Robert Kneschke – stock.adobe.com Die Katarakt-Operation verhilft den Betroffenen zu besserer Sicht und erhöht damit die Sicherheit bei körperlicher Aktivität. Doch unmittelbar nach dem Eingriff sollte man es mit dem Sport nicht übertreiben. Beim Wiedereinstieg in körperliche Aktivitäten nach einem Austausch der körpereigenen Linse gilt es daher, einige Regeln zu beachten. Rund 800.000-mal im Jahr führen Augenchirurgen in Deutschland eine Katarakt-Operation aus. Besser sehen bedeutet für die oft schon älteren Patientinnen und Patienten eine bessere Orientierung und eine größere Sicherheit bei körperlichen Aktivitäten. Zunächst aber, so Dr. Thomas Katlun, Leiter des Ressorts Sportophthalmologie im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA), geht Heilung vor sportlicher Aktivität. Man sollte dem Auge daher Ruhe gönnen, ihm Erschütterungen ersparen und es vor Infektionen schützen. Andererseits sollten gerade ältere Patienten und Patientinnen nach der Operation ihre Aktivitäten nicht zu lange aussetzen, da ein Wiedereinstieg umso schwerer fällt, je länger die Pause gedauert hat. Nach der Operation erhalten Katarakt-Patienten entzündungshemmende Augentropfen. Solange sie genommen werden, mindestens aber zwei Wochen nach dem Eingriff, sollte daher auf Besuche im Schwimmbad oder in der Sauna verzichtet werdenn, um das Auge vor Infektionen zu schützen. Die ersten Tage nach dem Eingriff: Bewegung ohne ErschütterungIn den ersten Tagen bis zur Kontrolluntersuchung, die in der Regel eine Woche nach der Operation stattfindet, sind Bewegungen und Übungen ohne Erschütterungen angeraten: Wandern, leichtes Laufen, Fahrradfahren, so Katlun, seien geeignete Aktivitäten. Auch statische Übungen aus dem Bereich des Yoga oder Pilates könne man sich schon zutrauen. Auch das Bücken und das Heben schwerer Gegenstände sei problemlos möglich. Wurde bei der Kontrolluntersuchung ein stabiler Sitz der Linse festgestellt, können anschließend alle Sportarten wieder ausgeführt werden, auch Laufen, Kraftsport und Ballsportarten.Je nach Sportart ist das Tragen von Brillen, die das Auge vor Wind und Fremdkörpern schützen, ohnehin angeraten. Eine endgültige Korrektur einer Fehlsichtigkeit ist allerdings erst etwa fünf bis sechs Wochen nach der Operation möglich. Sonderfall torische IntraokularlinsenEinen Sonderfall stellen torische Intraokularlinsen dar, erläutert Katlun. Diese Linsen haben in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen unterschiedliche Brechwerte. Bei ihnen ist ein stabiler Sitz im Auge besonders wichtig. Denn wenn sie im Auge rotieren, wird das Ziel, den Sehfehler zu korrigieren, nicht erreicht. Deshalb sollten vier Wochen nach der Implantation einer torischen Linse Sportarten gemieden werden, die mit Erschütterungen verbunden sind, beispielsweise Reiten.
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