Sportlich aktiv nach Krebsdiagnose: Geringeres Sterberisiko16. Juli 2024 Symbolfoto: DragonImages/stock.adobe.com Wie eine aktuelle Pan-Krebs-Analyse zu körperlicher Betätigung nach einer Krebsdiagnose zeigen konnte, ist die Gesamtmortalität bei mehreren Krebstypen reduziert, die Krebsmortalität allerdings nur bei wenigen. Wer nach einer Krebsdiagnose sportlich aktiv ist, senkt dadurch sein Sterberisiko möglicherweise erheblich, so das Ergebnis einer aktuellen Pan-Krebs-Analyse. Zurückzuführen ist dies teils auf die Verringerung der nichtkrebsbedingten Mortalität, aber auch der krebsbedingten. Dabei seien die ursachenspezifischen Auswirkungen des Trainings je nach Krebslokalisation unterschiedlich ausgefallen, schreibt das Team um Jessica A. Lavery vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, USA. In die Analyse gingen Daten von 11.480 Krebspatienten ein, die an der Früherkennungsstudie für Prostata-, Lungen-, Darm- und Eierstockkrebs teilnahmen. Eingeschlossen wurden Patienten mit einer bestätigten Krebsdiagnose, die eine standardisierte Befragung zur Quantifizierung von Training nach der Diagnose absolviert hatten. Der primäre Endpunkt war die Mortalität aufgrund aller Ursachen (ACM), sekundäre Endpunkte Krebsmortalität und Mortalität aus anderen Gründen. Anhand von Cox-Modellen schätzten die Autoren die ursachenspezifischen HRs für ACM, Krebs und nichtkrebsbedingte Mortalität als Funktion der Erfüllung vs. Nichterfüllung von Leitlinien zum Training ab, mit Adjustierung nach wichtigen klinischen Kovariaten. Nach einer medianen Nachbeobachtung von 16 Jahren ab der Diagnose wurden 4665 Todesfälle dokumentiert, 1940 aufgrund von Krebs, 2725 aufgrund anderer Ursachen. In multivariablen Analysen war leitlinienkonformes Training vs. kein Training mit einem um 25 % verringerten ACM-Risiko verbunden (HR 0,75; 95 %-KI 0,70–0,80). Im Vergleich zu keinem Training war leitlinienkonformes Training mit einer signifikanten Verringerung der Krebsmortalität (HR 0,79; 95 %-KI 0,72–0,88) und der Mortalität aufgrund anderer Ursachen (HR 0,72; 95 %-KI 0,66–0,78) assoziiert. Der umgekehrte Zusammenhang zwischen Training und ursachenspezifischer Mortalität habe je nach Trainingsdosis variiert, berichten Lavery et al. Leitlinienkonformes Training sei bei mehreren Krebslokalisationen mit einem geringeren ACM-Risiko verbunden gewesen. Eine Verringerung der Krebssterblichkeit bei sportlich Aktiven sahen die Autoren nur bei Kopf-Hals-Tumoren sowie Nierenkrebs. (sf)
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