Stapedotomie plus Mittelohr-Implantat bei kombiniertem Hörverlust2. November 2018 Foto: © RAM – Fotolia.com Britische Otolaryngologen beschrieben kürzlich im „Journal of Laryngology & Otology“ einen alternativen Therapieansatz bei kombiniertem Hörverlust (Kombination aus Schall-Leitungs-Schwerhörigkeit und sensorineuralem Hörverlust) und konkomitierender fortgeschrittener Otosklerose. Der 50-jährige Patient war außerdem aufgrund einer rezidiven Gehörgangsentzündung (Otitis externa) nicht mehr in der Lage, ein konventionelles Hörgerät zu tragen, weshalb sich die Ärzte dazu entschieden, eine Vibroplastik unter Verwendung des unter dem Namen „Vibrant Soundbridge“ vertriebenen Systems vorzunehmen. Das Gerät basiert auf einem als „Floating Mass Transducer“ bezeichneten Schwingungskörper, welcher die Signale des im externen Teil befindlichen Mikrofons empfängt und in Vibrationen umwandelt. Diese Vibrationen werden an den Ankopplungspunkt geleitet und stimulieren so das Hörorgan. Nach einem angemessenen Erholungsintervall von 6 Wochen wurde darüber hinaus eine Steigbügeloperation vorgenommen. Als vornehmliche Zielpunkte der Behandlung galten eine Verbesserung der Reintonaudiometrie, ein funktionaler Zugewinn sowie eine Verbesserung der Werte bei der monosilbischen Worterkennung. Die postoperative Reintonaudiometrie ergab eine Reduzierung der durchschnittlichen Air-Bone-Gap (Verlauf der Knochenleitungskurve zur Luftleitungskurve; Differenz zwischen Knochenleitungs- und Luftleitungshörschwelle auf einer bestimmten Frequenz) von 55 dB HL auf 20 dB HL. Der verbliebene kombinierte Hörverlust wurde mittels der Vibrant Soundbridge ausgeglichen; den durchschnittlichen Zugewinn durch das Gerät geben die Autoren mit 32 dB an. Die Werte im Rahmen der monosilbischen Worterkennung im stillen Umfeld verbesserten sich innerhalb von 6 Monaten nach dem Eingriff von 37 % auf 100 %. Die Autoren kommen in ihrer Fallbeschreibung zu dem Schluss, dass eine Stapedotomie – in Verbindung mit der Implantation des genannten Gerätes – bei ausgewählten Patienten eine sichere und vielversprechende Methode zum Management der fortgeschrittenen Otosklerose bei kombiniertem Hörverlust darstellt. (am)
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