Statine: Metaanalyse untersucht absoluten Nutzen19. Dezember 2022 © Yakobchuk Olena – stock.adobe.com (Symbolbild) Welcher Zusammenhang besteht zwischen der durch Statine bewirkten Senkung des Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin(LDL-C)-Spiegels und der absoluten und relativen Senkung einzelner klinischer Endpunkte wie Gesamtmortalität, MI oder Schlaganfall? Dieser Frage widmeten sich Forscher aus Irland, Dänemark, Australien und den Vereinigten Staaten in einer Metaanalyse von 21 randomisierten klinischen Studien. In die Metaanalyse inkludierte Studien untersuchten die Wirksamkeit von Statinen im Hinblick auf die Senkung der Gesamtmortalität und die kardiovaskulären Folgen, hatten eine geplante Dauer von ≥2 Jahren und berichteten über absolute Veränderungen des LDL-C-Spiegels. Bei den Interventionen handelte es sich um die Behandlung mit Statinen (3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase-Hemmer) im Vergleich zu Placebo oder üblicher Pflege. Die Teilnehmer waren Männer und Frauen im Alter von >18 Jahren. Drei unabhängige Gutachter extrahierten die Daten und/oder bewerteten die methodische Qualität und die Sicherheit der Belege. Etwaige Meinungsverschiedenheiten wurden im Konsens beigelegt. Als primärer Endpunkt galt die Gesamtmortalität, als sekundäre Endpunkte MI und Schlaganfall. Laut Analyse wiesen Personen, die auf eine Behandlung mit Statinen randomisiert worden waren, für die Gesamtmortalität eine Verringerung des absoluten Risikos um 0,8% (95%-KI 0,4–1,2) auf, für MI um 1,3% (95%-KI 0,9–1,7) und für Schlaganfall um 0,4% (95%-KI 0,2–0,6). Die damit verbundene relative Risikosenkung lag bei 9% (95%–KI 5–14), 29% (95%-KI 22–34) bzw. 14% (95%-KI 5–22). Eine Meta-Regression, die den potenziell vermittelnden Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Statin-induzierten LDL-C-Senkung und den Ergebnissen untersuchte, war den Autoren zufolge nicht schlüssig. Fazit Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass der absolute Nutzen von Statinen moderat ist. Eine Meta-Regression ergab keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der LDL-C-Senkung durch Statine und der Gesamtmortalität, dem MI oder Schlaganfall. Dementsprechend wird der Nutzen also möglicherweise nicht wesentlich durch das Ausmaß der LDL-C-Senkung vermittelt, resümieren die Autoren. Ihnen zufolge sollten Patienten über das geringe Ausmaß des Nutzens von Statinen als Teil einer fundierten klinischen Entscheidungsfindung informiert werden. (ah) Autoren: Byrne P et al. Korrespondenz: Paula Byrne; [email protected] Studie: Evaluating the Association Between Low-Density Lipoprotein Cholesterol Reduction and Relative and Absolute Effects of Statin Treatment: A Systematic Review and Meta-analysis Quelle: JAMA Intern Med 2022;182(5):474–481. Web: https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2022.0134
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