Sterblichkeit der Männer 2024 in allen Altersgruppen höher als bei Frauen30. Oktober 2025 Symbolbild: CrazyCloud – stock.adobe.com Zum Weltmännertag am 3. November weist das Statistische Bundesamt (Destatis) darauf hin, dass die Sterblichkeit von Männern in allen Altersgruppen weiterhin höher ist als die von Frauen. Männer haben eine um knapp fünf Jahre geringere Lebenserwartung, Haupttodesursachen sind Herzkrankheiten, Krebs, Verletzungen und Vergiftungen. Ziel des Weltmännertags, dass sich Männer intensiv mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen. Denn die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Sterblichkeit und der durchschnittlichen Lebenserwartung, bei spezifischen Todesursachen sowie bei unterschiedlich häufig gestellten Diagnosen bei Krankenhausbehandlungen bleiben eklatant. Wie Destatis aktuell mitteilt, war die Sterberate der Männer im Jahr 2024 in allen Altersgruppen höher als die der Frauen. Bei 15- bis 34-Jährigen war die Sterblichkeit von Männern im Jahr 2024 sogar mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen. In den Altersgruppen zwischen 35 und 84 Jahren lag sie um 50 bis 85 Prozent über der Sterblichkeit der Frauen. Frauen leben knapp fünf Jahre länger Die erhöhte Sterblichkeit von Männern im Jahr 2024 schlägt sich in einer geringeren Lebenserwartung nieder. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei Geburt lag nach den Ergebnissen der aktuellen Sterbetafel 2022/2024 um 4,7 Jahre niedriger als bei Frauen. Bei Männern betrug sie 78,5 Jahre, bei Frauen 83,2 Jahre. Binnen 20 Jahren ist die Lebenserwartung von Männern (2002/2004: 75,9 Jahre) um 2,6 und von Frauen (2002/2004: 81,6 Jahre) um 1,6 Jahre gestiegen. Die Differenz zwischen den Geschlechtern hat in diesem Zeitraum um ein Jahr abgenommen. Als maßgebliche Gründe für die steigende Lebenserwartung gelten gestiegener Wohlstand und eine verbesserte gesundheitliche Versorgung. Haupttodesursachen bei Männern Die spezifischen Hauptursachen, die zum Tod führen, sind bei Männern häufig andere als bei Frauen. Herzkrankheiten, Krebserkrankungen sowie Verletzungen, Vergiftungen und andere äußere Ursachen waren im Jahr 2024 unter den Haupttodesursachen bei Männern. 65 435 Männer starben an ischämischen Herzkrankheiten (Durchblutungsstörungen des Herzens), bei Frauen waren es 48.038 Sterbefälle. Darunter führten Herzinfarkte bei Männern (24.875 Sterbefälle) häufiger als bei Frauen (16.383 Sterbefälle) zum Tod. Die häufigsten Sterbefälle durch Krebs bei Männern verursachten im Jahr 2024 Lungen-, Prostata- und Darmkrebs. An Lungen- sowie Darmkrebs starben Männer häufiger als Frauen. Bei Lungenkrebs waren es 26.465 Sterbefälle bei Männern gegenüber 18.716 Sterbefällen bei Frauen. Hier spielen auch die unterschiedlichen Rauchgewohnheiten von Männern und Frauen eine Rolle – wobei diese sich zuletzt annäherten. Prostatakrebs trat anatomiebedingt nur bei Männern auf (15.486 Sterbefälle). Darmkrebs führte bei 12.741 Männern zum Tod, bei Frauen waren es 10.820 Sterbefälle. An Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Ursachen starben Männer im Jahr 2024 häufiger als Frauen: 27.924 Männer gegenüber 20.984 Frauen. Dazu zählen unter anderem Sterbefälle aufgrund von Unfällen, Suiziden und tätlichen Angriffen. Seltener als Frauen starben Männer 2024 beispielsweise infolge psychischer und Verhaltensstörungen (28.131 Männer gegenüber 44.050 Frauen), darunter auch aufgrund von Demenzerkrankungen. Bei den Krankheiten des Kreislaufsystems stechen Hypertonie und die Herzinsuffizienz als Todesursachen hervor, die bei Männern seltener als bei Frauen auftreten. Unterschiede bei Krankenhausbehandlungen Geschlechterunterschiede sind auch bei den Ursachen für stationäre Krankenhausbehandlungen zu erkennen. Die drei häufigsten Hauptdiagnosen dafür bei Männern waren im Jahr 2023 Herzinsuffizienz, Vorhofflattern und Vorhofflimmern sowie psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol. Bei Herzinsuffizienz war das Verhältnis zwischen Männern (232.100 Krankenhausfälle) und Frauen (236.500 Krankenhausfälle) nahezu ausgeglichen. Bei der Diagnose Vorhofflattern und Vorhofflimmern waren es etwas mehr Behandlungen bei Männern (185.400) als bei Frauen (164.700). Geschlechtsspezifische Unterschiede im Risiko- und Suchtverhalten spiegeln sich in der Zahl der Behandlungsfälle aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen durch Alkohol wider: Diese Diagnose wurde fast dreimal so häufig bei Männern (169.800) wie bei Frauen (62.900) gestellt. Methodische Hinweise Die Angaben zu Krankenhausbehandlungen und Todesfällen basieren auf der Krankenhausstatistik beziehungsweise auf der Todesursachenstatistik. Bei den Daten aus der Krankenhausstatistik handelt es sich jeweils um die Zahl der stationären Behandlungsfälle. Mehrfachzählungen einer Person sind möglich, falls die Patientin oder der Patient in einem Jahr aufgrund der gleichen Hauptdiagnose mehrfach stationär behandelt wurde. Unter Darmkrebs wurden die Todesursachen C17 Bösartige Neubildung des Dünndarmes, C18 Bösartige Neubildung des Kolons, C19 Bösartige Neubildung am Rektosigmoid/Übergang, C20 Bösartige Neubildung des Rektums und C21 Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals zusammengefasst. Ischämische Herzkrankheiten beziehen sich auf die Todesursachen ICD-10 I20-I25, wobei ein Teil davon der Herzinfarkt ICD-10 I21-I22 ist. Lungenkrebs umfasst die ICD-10-Kodes C33-C34 und Prostatakrebs ICD-10-Kode C61. Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen umfasst das Kapitel S00-T98. Psychische und Verhaltensstörungen umfassen die Kodes F00-F99. (ms/BIERMANN)
Mehr erfahren zu: "Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung" Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sieht die vertragsärztlichen Praxen gegenüber den Krankenhäusern weiterhin durch die Politik benachteiligt. Aktuell begründet das Zi seine Ansicht durch Berechnungen der „technischen Effizienz“, […]
Mehr erfahren zu: "E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung" E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung Befunde, Laborwerte und andere Gesundheitsdaten: Versicherte können sie digital parat haben, denn seit einem Monat müssen medizinische Einrichtungen sie in die E-Akte laden. Für so manchen Patienten halten die Einträge […]
Mehr erfahren zu: "Netzwerktreffen in Köln als Impuls für junge Menschen mit Krebs" Netzwerktreffen in Köln als Impuls für junge Menschen mit Krebs Medizin, Forschung, Ehrenamt, Politik, Kultur und Wirtschaft an einem Tisch: Das Netzwerktreffen der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und des neu gegründeten Krebs Kollektiv in Köln zeigte, wie […]