Stimmqualität im Fokus

Benjamin Barsties von Latoszek (Foto: SRH Hochschule für Gesundheit)

Prof. Dr. Benjamin Barsties von Latoszek veröffentlicht Studie zum Thema „The Performance of the Acoustic Voice Quality Index and Acoustic Breathiness Index in Synthesized Voices“.

„Die menschliche Stimme ist sehr komplex, was die Stimmanalyse erschwert. Der Charakter einer pathologischen heiseren Stimme kann mit Subkomponenten von Rauheit- oder Behauchtheitsaktivitäten sowie beiden Abweichungen zusammen auftreten. Heiserkeit ist ein Leitsymptom bei Stimmstörungen und die Bewertung der Stimmqualität ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Stimmdiagnostik“, betont Prof. Benjamin Barsties von Latoszek, Professor für Logopädie am Studienort Düsseldorf der SRH Hochschule für Gesundheit.

Gemeinsam mit seinen KollegInnen Dr. Marina Englert ((Universidade Federal de São Paulo), Prof. Jorge C. Lucero (University of Brasília) sowie Prof. Mara Behlau (Universidade Federal de São Paulo) veröffentlichte er einen Fachartikel im “Journal of Voice” mit dem Titel „The Performance of the Acoustic Voice Quality Index and Acoustic Breathiness Index in Synthesized Voices“ um zwei valide objektiv-akustische Indizes zur Stimmqualität weiter zu erforschen und zwar bei synthetischen Stimmen.

Die Studie

Ziel der Studie war die Untersuchung zweier Hauptaspekte: Erstens die Genauigkeit des Acoustic Breathiness Index (ABI) in Hinblick auf die Bewertung der Behauchtheit durch die Kontrolle mit synthetisierten Stimmproben zu überprüfen. Zweitens die Beziehung zwischen dem Acoustic Voice Quality Index (AVQI) und der Heiserkeit unter Berücksichtigung gleicher Anteile an vordefinierten Rauheits- oder Behauchtheitsgraden von synthetischer Stimmproben festzustellen. Versteht man die Interaktionen zwischen diesen beiden Arten von Bewertungen der Stimmqualität besser, so könnte dies die Validität von Stimmbewertungen in der Klinik stärken.

Als Ergebnis der Untersuchung wird festgehalten, dass die Behauchtheit durch ABI besser repräsentiert wird als durch AVQI. Auch eine höhere Robustheit ohne Ausfallanalysen konnte ABI bei der Auswertung von mäßiger bis starker Heiserkeit der Stimmproben nachweisen. Darüber hinaus bestimmt AVQI die allgemeine Stimmqualität, wobei der Rauheitsaspekt in der AVQI-Gleichung für synthetisierte Stimmen weniger repräsentativ zu sein scheint, jedoch die Rauheit ist für die Gesamtbewertung der Stimmqualität notwendig.

Barsties v. Latoszek ist Logopäde und Medizinwissenschaftler (Doctor of Medical Sciences, PhD) für den Fachbereich Stimme und habilitiert zusätzlich an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster der Medizinischen Fakultät für das Fach Experimentelle Phoniatrie & Pädaudiologie. Seine fachlichen Schwerpunkte sind Diagnostik, Therapie und Prävention von Stimmstörungen.

Originalpublikation:
Ben Barsties v. Latoszek, Marina Englert, Jorge C. Lucero, Mara Behlau,
The Performance of the Acoustic Voice Quality Index and Acoustic Breathiness Index in Synthesized Voices, Journal of Voice 2021.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0892199721001715