Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren: Epigenetische Alterung beschleunigt7. Januar 2022 Foto: ©CrazyCloud – stock.adobe.com Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren zeigen einer aktuellen Studie zufolge eine erhöhte Beschleunigung der epigenetischen Alterung (EAA), insbesondere unmittelbar nach Abschluss der Behandlung. Die EAA war mit stärkerer Fatigue und Entzündung verbunden, auch ein Jahr nach der Behandlung. Entzündungen könnten ein Angriffspunkt sein, um die Auswirkungen der beschleunigten Alterung auf schlechte funktionelle Ergebnisse zu reduzieren, vermuten Dr. Canhua Xiao von der Emory University School of Nursing in Atlanta, USA, und Kollegen. Im Rahmen der Studie hatten sie Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ohne Fernmetastasen vor, unmittelbar nach der Strahlentherapie sowie nach 6 und 12 Monaten untersucht. Die Methylierung der Blut-DNA wurde unter Verwendung des Illumina MethylationEPIC BeadChip bestimmt. Die EAA berechneten die Autoren anhand der epigenetischen Uhr von Levine (DNAmPhenoAge), adjustiert nach dem chronologischen Alter. Die Fatigue erhoben sie mit dem Multidimensional Fatigue Inventory-20 und die Entzündungsmarker maßen sie mit Standardtechniken. Die meisten Patienten (N=133) waren Männer, weiß, hatten eine fortgeschrittene Erkrankung und erhielten eine zeitgleiche Radiochemotherapie. Die Veränderungen der EAA im Laufe der Zeit waren signifikant, wobei der größte Anstieg (4,9 Jahre) unmittelbar nach der Strahlentherapie beobachtet wurde (P<0,001). Die erhöhte EAA war im Laufe der Zeit mit verstärkter Fatigue verbunden (P=0,003), und Patienten mit schwerer Fatigue zeigten eine um 3,1 Jahre höhere EAA als diejenigen mit geringer Fatigue (P<0,001). Dies war bei Patienten, die 12 Monate nach der Behandlung eine nicht mit humanen Papillomviren in Zusammenhang stehende Erkrankung hatten, stärker ausgeprägt (5,6 Jahre; P=0,018). Zudem beobachteten die Autoren, dass die EAA auch mit Entzündungsmarkern, inklusive C-reaktivem Protein (CRP) und Interleukin-6 (IL-6), im Laufe der Zeit positiv assoziiert war (P<0,001). Patienten mit hohen CRP beziehungsweise IL-6-Spiegeln zeigten einen Anstieg von 4,6 bzw. 5,9 Jahren bei der EAA vs. Patienten mit niedrigen CRP- und IL-6-Spiegeln (P<0,001). CRP und IL-6 vermittelten den Zusammenhang zwischen EAA und Fatigue (CRP: 95 %-KI 0,060–0,279; IL-6: 95 %-KI 0,024–0,220). (sf)
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