Streptococcus pyogenes: Neue Strategie bei Gewebeschäden

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Eine aktuelle Studie enthüllt einen neuen Ansatz zur Minderung von Gewebeschäden durch Streptococcus pyogenes. Die Störung des bakteriellen Stoffwechsels kann dem Körper helfen, Infektionen besser zu tolerieren und zu heilen.

Die Studie wurde in „Nature Communications“ publiziert und von Dr. Wei Xu, Assistenzprofessor für Biomedizin an der Joan C. Edwards School of Medicine der Marshall University, und Kollegen der Washington University School of Medicine und der Central China Normal University geleitet. Das Team entdeckte, dass S. pyogenes die körpereigene Immunantwort durch seinen aeroben Mischsäurefermentationsprozess manipuliert. Dabei entstehen Stoffwechselnebenprodukte wie Acetat und Formiat, die die Funktion der Immunzellen beeinträchtigen, die bakterielle Clearance verzögern und die Wundheilung verlangsamen.

Alternative zu Antibiotika

Durch die Hemmung dieses bakteriellen Stoffwechselwegs mit einem Pyruvat-Dehydrogenase-Hemmer konnte das Team Gewebeschäden in einem Mausmodell einer nekrotisierenden Hautinfektion erfolgreich reduzieren. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Umprogrammierung des bakteriellen Stoffwechsels ein neuer therapeutischer Ansatz sein könnte, nicht nur zur Verbesserung der Wirtstoleranz, sondern auch als potenzielle adjuvante Therapie neben Antibiotika. Diese Strategie könnte die Wirksamkeit bestehender Behandlungen verbessern, insbesondere bei schweren Infektionen, bei denen Antibiotikaresistenzen oder übermäßige Entzündungen den Behandlungserfolg verschlechtern.

Die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme zeigt eine Hautinfektion einer Maus, verursacht durch Streptococcus pyogenes (pseudoviolett). Das Bakterium, bekannt als fleischfressende Bakterien, ist aggressiv in das Gewebe (blau) eingedrungen und hat dort erhebliche Schäden und Zerstörungen verursacht. Das Bild verdeutlicht die Schwere nekrotisierender Hautinfektionen und die verheerenden Auswirkungen der bakteriellen Invasion auf das Wirtsgewebe. (© Wei Xu, Ph.D. assistant professor of biomedical sciences at the Marshall University Joan C. Edwards School of Medicine)

„Diese Studie beleuchtet, wie der bakterielle Stoffwechsel das Immunsystem beeinflusst“, sagte Xu. „Indem wir diese Wechselwirkungen verstehen, können wir neue Behandlungsstrategien entwickeln, die das Gewebe schützen, die Wirksamkeit von Antibiotika steigern und die Behandlungsergebnisse für die Patienten verbessern.“