Studie aus Japan zeigt: Kombinationstherapie wirksam gegen Melanome bei Hunden28. Juni 2023 Korrespondierender Autor Satoru Konnai (erster von rechts) mit seinem Forschungsteam und einem Hund, der erfolgreich einer Krebsbehandlung unterzogen wurde. Foto: © Satoru Konnai Eine Kombination aus Strahlentherapie und anschließender Immuntherapie stellt eine vielversprechende Strategie zur Behandlung von oralen malignen Melanomen bei Hunden dar, wie Forschende aus Japan in einer aktuellen Studie nachweisen konnten. Melanome sind die häufigsten Krebserkrankungen der Maulhöhle bei Hunden. Sie neigen stark zur Metastasierung und die konventionelle Chemotherapie verlängert die Überlebenszeit nicht. Die oralen Melanome des Hundes ähneln Melanomen beim Menschen. Daher wird an der Anpassung der für humane Melanome entwickelten Behandlungen an Hunde geforscht. Eine besonders wirksame Therapie zur Behandlung von humanen Melanomen ist eine Kombination aus Immuncheckpoint-Inhibitoren und Strahlentherapie. Ein Forscherteam unter der Leitung von Professor Satoru Konnai von der Universität Hokkaido hat die Wirkung dieser Therapie bei Hunden untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Cancers“ veröffentlicht. „Eines der Mittel, mit denen sich Tumore schützen, ist die Induktion der Überexpression von Molekülen, die die Immunantwort unterdrücken, wie PD-1 und PD-L1“, erklärt Konnai. „Eine Immuntherapie, die auf diese Moleküle abzielt und ihre Funktion blockiert, hat eine Ansprechrate von 14,3 % für das orale maligne Melanom (OMM) bei Hunden. Studien am Menschen haben gezeigt, dass die Kombination einer Anti-PD-L1-Immuntherapie mit einer Strahlentherapie, bei der die Bestrahlung auf den Tumor gerichtet ist, das Überleben beim Menschen erhöht, und wir wollten untersuchen, ob dies auch bei Hunden der Fall ist.“ Das Team analysierte die Daten von 39 Hundepatienten mit pulmonal metastasiertem OMM im Stadium IV, die zwischen März 2016 und September 2021 mit dem Anti-PD-L1-Antikörper c4G12 behandelt wurden. Zwanzig von ihnen waren entweder noch nie oder seit mindestens 8 Wochen nicht mehr mit einer Strahlentherapie behandelt worden; neun hatten innerhalb von 8 Wochen vor der Behandlung mit c4G12 eine Strahlentherapie erhalten; und die restlichen zehn erhielten gleichzeitig c4G12 und eine Strahlentherapie. Die 39 Hunde in der Studie wurden auf der Grundlage von Behandlungsstrategien in drei Gruppen eingeteilt (Abb.: © Tatsuya Deguchi, Naoya Maekawa, et al. Cancers. 1. Juni 2023). Die wichtigste Kennzahl, die das Team gemessen hat, war die Gesamtüberlebenszeit, also die Dauer zwischen der ersten Dosis von c4G12 und dem Tod. „Die Gruppe, die vor c4G12 eine Strahlentherapie erhalten hatte, hatte ein besseres Gesamtüberleben als die Gruppe, die nur c4G12 erhielt“, führte Konnai aus. „Die gleichzeitige Behandlung hatte im Vergleich zur vorherigen Strahlentherapie keinen Nutzen.“ Das Team stellte auch fest, dass es keinen statistischen Unterschied zwischen den drei Gruppen in Bezug auf die Nebenwirkungen der Behandlung gab, so Konnai. Die Wirkung der Kombinationstherapie gegen das pulmonal metastasierte orale maligne Melanom des Hundes. Patienten, die mit Strahlentherapie und anschließend mit c4G12 behandelt wurden, hatten das höchste Gesamtüberleben (Abb.: © Tatsuya Deguchi, Naoya Maekawa, et al. Cancers. 1. Juni 2023). Die randomisierte, kontrollierte, klinische Studie zeigt, dass die sequentielle Behandlung der caninen pulmonal metastasiertem OMM mit Strahlentherapie gefolgt von c4G12 eine vielversprechende Antitumorstrategie ist Zukünftige Arbeiten müssen die Gültigkeit dieser Ergebnisse in größeren Stichproben untersuchen und sich auch auf die Festlegung des optimalen Protokolls (Kombination aus Zeitpunkt, Dosis und Fraktionierung der Strahlentherapie) konzentrieren, um das Gesamtüberleben zu erhöhen. (sg)
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