Studie belegt Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und Tinnitus

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Eine dänische Studie belegt einen Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und dem Risiko Tinnitus zu entwickeln. Demnach ist ein Teufelskreis aus Stressreaktionen und Schlafunterbrechungen die mögliche Ursache.

Die Studie der Forschenden vom Department für klinische Forschung und dem Mærsk Mc-Kinney Møller Institute der Universität Southern Denmark (SDU) belegt, dass das Risiko Tinnitus zu entwickeln umso größer ist, je größer die Verkehrslärm-Exposition ist. Damit belegt die Studie erstmals einen Zusammenhang zwischen Lärmexposition durch Straßenverkehr und Auswirkung auf das Gehör. Insgesamt wurden die Daten von 3,5 Millionen Dänen ausgewertet.

„In unseren Daten haben wir mehr als 40.000 Tinnitus-Fälle entdeckt. Wir konnten sehen, dass für jede zehn Dezibel mehr Lärm in den Wohnungen der Menschen, das Risiko Tinnitus zu entwickeln um sechs Prozent zunimmt“, sagt Manuella Lech Cantuaria, PhD., assoziierte Professorin am Mærsk Mc-Kinney-Møller Institut.

In einer früheren Studie hatten Lech Cantuaria und ihr Kollege Jesper Hyass Schmidt, assoziierter Professor am Department für klinische Forschung und Chefarzt am Odense University Hospital (OUH) bereits einen Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und Demenz nachweisen können. Schmidt betonte: „Es ist dringend nötig sich auf die Bedeutung von Verkehrslärm für die Gesundheit zu fokussieren.“

Es sei alarmierend, dass Lärm das Risiko für Tinnitus, kardiovaskuläre Erkrankungen und Demenz – neben anderen Erkrankungen zu erhöhen scheint, so Schmidt weiter. Er glaubt, die Zahl der nachgewiesenen Tinnitus-Fälle sei nur „die Spitze des Eisbergs“. „Wir wissen, dass Verkehrslärm uns stressen kann und unseren Schlaf beeinflusst. Und dass Tinnitus sich verschlimmert, wenn wir unter stressigen Bedingungen leben und schlecht schlafen“, so Schmidt. Die Forschenden gehen davon aus, dass nächtlicher Lärm schlimmer für die Gesundheit ist. Es brauche weitere Studien, um sicher zu belegen, dass Tinnitus durch Verkehrslärm verursacht wird und wie das passiert.

In der Studie wurde eine stärkere Assoziation zwischen Lärm und Tinnitus gefunden, wenn dieser auf der ruhigen, von der Straßen abgewandten Seite der Häuser gemessen wurde. Hier würden Menschen soweit möglich ihre Schlafzimmer einrichten, daher sei das ein besserer Indikator für Lärmexposition während des Schlafes, glauben die Studienautorinnen und -autoren. (ja)