Studie: COVID-19-Impfstoffe sind sicher für Herz-Kreislauf-Patienten24. Juni 2022 Symbolbild: ©Prostock-studio – stock.adobe.com Die COVID-19-Impfung ist nicht mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Patienten mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Dies geht aus einer jüngst publizierten Studie im Fachmagazin „Cardiovascular Research“ hervor. „Unsere Studie hat gezeigt, dass eine vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung die Menschen nicht davon abhalten sollte, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen“, sagt Studienautorin Dr. Esther W. Chan von der Li Ka Shing Faculty of Medicine der University of Hong Kong, China. „Die Impfung ist für diese Gruppe besonders wichtig, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit schlechteren Ergebnissen und einem höheren Sterberisiko nach einer COVID-19-Infektion verbunden sind.“ Dies war die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfstoffen und dem Risiko größerer unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen untersuchte. Die Studie konzentrierte sich auf BNT162b2 und CoronaVac, die einzigen COVID-19-Impfstoffe, die in Hongkong für die Notfallbehandlung zugelassen sind. Die Forscher verknüpften Daten aus elektronischen Gesundheitsakten, die von der Hongkonger Krankenhausbehörde verwaltet werden und rund 80 Prozent der Krankenhauseinweisungen abdecken, mit Impfdaten, die vom Gesundheitsministerium in Hongkong bereitgestellt wurden. Die ersten beiden Impfstoffdosen wurden in die Analysen einbezogen, dabei waren beide Dosen jeweils vom gleichen Impfstofftyp. Die Forscher identifizierten Patienten mit bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen und einer neuen MACE-Diagnose zwischen dem 23. Februar 2021 – dem Beginn des COVID-19-Massenimpfprogramms in Hongkong – und dem 31. Januar 2022. Zu den etablierten kardiovaskulären Erkrankungen zählten koronare Herzkrankheiten, zerebrovaskuläre Erkrankungen, periphere Gefäßerkrankungen und frühere Eingriffe wie Stents. MACE umfasste Myokardinfarkt, Schlaganfall, Revaskularisierung oder kardiovaskulären Tod. Die Forscher verwendeten ein selbstkontrolliertes Fallserien-Studiendesign, das entwickelt wurde, um das Risiko unerwünschter Ereignisse nach der Impfung zu bewerten. Jeder Patient wurde mit sich selbst hinsichtlich des Risikos von MACE bis zu 27 Tage nach jeder Impfstoffdosis (Expositionszeitraum) im Vergleich zum nichtexponierten Ausgangszeitraum verglichen. „Eine herkömmliche Kohortenstudie würde die geimpfte Gruppe mit der nichtgeimpften Gruppe vergleichen, aber die beiden Gruppen könnten unterschiedliche Ausgangsmerkmale aufweisen. Bei einer selbstkontrollierten Fallserie wird das Problem der Unterschiede zwischen den Gruppen vermieden, da jede Person als ihre eigene Kontrolle fungiert“, erklärt Chan den gewählten Ansatz. Insgesamt identifizierten die Forscher 229.235 Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, von denen 1764 während des Studienzeitraums nach Impfung ein MACE erlitten (662 erhielten BNT162b2 und 1102 CoronaVac). Für BNT162b2 und CoronaVac schätzten die Forscher die Inzidenzratenverhältnisse (IRRs), um das Risiko von MACE während der 13 Tage nach der Impfung mit dem des Ausgangszeitraums zu vergleichen. Zudem berechneten sie IRRs für das Risiko von MACE in den Tagen 14 bis 27 nach der Impfung im Vergleich zum Ausgangszeitraum. Die Analysen führten sie für die erste und zweite Dosis durch. Es gab keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für MACE nach der ersten oder zweiten Dosis von BNT162b2 oder CoronaVac. Für die erste Dosis BNT162b2 betrug die IRR 0,48 (95%-Konfidenzintervall [KI] 0,23–1,02) während der ersten 13 Tage nach der Impfung und 0,40 (95%-KI 0,18–0,93) während der Tage 14 bis 27 nach der Impfung. Für die zweite Dosis betrug die IRR 0,87 (95%-KI 0,50–1,52) während der ersten 13 Tage und 1,13 (95%-KI 0,70–1,84) während der Tage 14 bis 27 nach der Impfung. Für die erste CoronaVac-Dosis betrug die IRR 0,43 (95%-KI 0,24–0,75) in den ersten 13 Tagen und 0,54 (95% -KI 0,33–0,90) in den Tagen 14 bis 27 nach der Impfung. Bei der zweiten Dosis lag die IRR bei 0,73 (95%-KI 0,46–1,16) für die ersten 13 Tage und bei 0,83 (95%-KI 0,54–1,29) für die Tage 14 bis 27 nach der Impfung. „Die Ergebnisse waren bei Frauen und Männern, bei Personen unter und über 65 Jahren und bei Patienten mit unterschiedlichen kardiovaskulären Grunderkrankungen konsistent“, fasst Chan zusammen. „Die Ergebnisse sollten die kardiovaskuläre Sicherheit dieser beiden Impfstoffe untermauern.“
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