Studie für bessere postoperative Behandlung bei Herzinsuffizienz7. Februar 2025 Symbolfoto: ©Rido/stock.adobe.com Herzinsuffizienz stellt ein Risiko bei größeren chirurgischen Eingriffen dar, wird aber teils nicht vorab erkannt. Ein neues Versorgungsmodell der Uniklinik Gießen soll die Behandlung verbessern. Mit einem neuen Versorgungskonzept will die Universitätsklinik Gießen die Behandlung älterer Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern, die sich größeren Operationen unterziehen müssen. Dafür ist vor einiger Zeit eine Studie angelaufen, an der sich deutschlandweit noch vier weitere Universitätskliniken beteiligen, und die in Gießen koordiniert wird. Sie zielt darauf ab, die Lebensqualität betroffener Patientinnen und Patienten zu verbessern und die Risiken für postoperative Komplikationen zu senken. Mit steigendem Lebensalter trete die Herzinsuffizienz häufiger auf. Weil sie oft symptomarm verläuft, werde sie in vielen Fällen nicht oder nur unzureichend erkannt, erläuterten Michael Sander und Birgit Aßmus, die die Studie des Zentrums an der Justus-Liebig-Universität leiten. Spezialsprechstunde für Risikopatienten Patientinnen und Patienten ab 65 Jahren mit einem erhöhten Risikofaktor für Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen werden dabei zunächst über den Biomarker NT-proBNP für die Herzinsuffizienz identifiziert. In einer Spezialsprechstunde durchlaufen sie das Herz betreffende Untersuchungen und Risikoeinschätzungen. Hinzu kommen interdisziplinäre Fallbesprechungen, an denen Mediziner der Bereiche Anästhesiologie, Kardiologie und Chirurgie ebenso teilnehmen wie niedergelassene Ärzte. Zudem wird ein spezielles Monitoring eingesetzt, um vor, während und nach der Operation mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Die im Zuge der Patientenbetreuung gewonnenen Informationen sollten auch an die Hausärzte weitergegeben werden und so auch die Weiterbehandlung der Patienten verbessern. 4,5 Millionen Euro Fördermittel Das Projekt, das mit personellem Mehraufwand verbunden ist, wird über den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschuss mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert. Über eine Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse soll das Vorhaben auch gesundheitsökonomisch ausgewertet werden. Ziel sei auch, zu prüfen, ob die neue Versorgungsform für das Gesundheitswesen in Deutschland insgesamt von Vorteil sein kann, wie Sander sagte – etwa dadurch, dass Patientinnen und Patienten weniger lang auf Intensivstationen behandelt werden müssen, kürzer im Krankenhaus verweilen müssen und andere Behandlungskosten aufgrund von Komplikationen vermieden werden können.
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