Studie: Geringere Bakterienvielfalt ist offenbar mit dem Reizdarmsyndrom assoziiert23. Januar 2023 Abbildung: © Coloures-Pic/stock.adobe.com Laut einem Team koreanischer Forscher verfügen Personen mit Reizdarmsyndrom (RDS) über eine geringere Bakterienvielfalt im Darm als Gesunde. Laut Aussage der Wissenschaftler ist ihre Analyse die erste, die einen klaren Zusammenhang zwischen dem RDS und einer verminderten Diversität der Mikrobiota des Darms herstellt. Normalerweise „leben mehr als 10.000 Arten von Mikroorganismen im menschlichen Darm“, erklärt der korrespondierende Autor der Studie, Prof. Jung Ok Shim, Professor für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung in der Abteilung für Pädiatrie des Korea University College of Medicine in Seoul (Südkorea). Eine Störung des Mikrobioms im Gastrointestinaltrakt könne ein RDS auslösen. Frühere Studien zu Darmbakterien bei RDS-seien umstritten gewesen und hätten aufgrund der geringen Stichprobengröße und des Fehlens konsistenter Analysemethoden zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt, erläutert Shim. Die Forschenden kombinierten ihren eigenen Datensatz mit neun frei verfügbaren Datensätzen, die 576 RDS-Patienten und 487 gesunde Kontrollpersonen umfassten, und analysierten diese mit einer, wie sie formulieren, „einheitlichen Datenverarbeitungs- und Analysemethode“. Die Forschenden stellten auf diese Weise fest, dass die Bakteriengemeinschaft im Darm von RDS-Patienten weniger vielfältig ist als bei Gesunden. Darüber hinaus unterschied sich die Häufigkeit von 21 Bakterienarten zwischen RDS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen. Allerdings waren die Ergebnisse in der pädiatrischen Kohorte aufgrund der geringen Stichprobengröße nicht statistisch signifikant. Die Wissenschaftler konnten nach eigenen Angaben so beweisen, dass eine gestörte bakterielle Gemeinschaft im Darm „mit einem RDS assoziiert ist, obwohl dies nicht bedeutet, dass die Beziehung kausal ist“, unterstrich Shim. „Funktionelle Untersuchungen sind erforderlich, um zu beweisen, ob die Veränderung der Darmmikroorganismen zur Entwicklung eines RDS beiträgt.“ Obwohl das RDS eine häufige Erkrankung ist, bleibt seine Pathogenese unbekannt, und es gibt noch keine wirksame Behandlungsstrategie. „Basierend auf den epidemiologischen Studien mit RDS-Patienten wurde eine Veränderung der Darmmikrobiota als eine der möglichen Ursachen des RDS vorgeschlagen“, schreiben die Wissenschaftler. „Eine akute bakterielle Gastroenteritis kann eine chronische, asymptomatische, geringgradige Entzündung der Darmwand verursachen, die ausreicht, um die neuromuskuläre und epitheliale Zellfunktion zu verändern.“
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