Studie: Meditation ist mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko assoziiert

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US-amerikanische Wissenschaftler haben in einer Datenanalyse regelmäßiges Meditieren mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht.

In älteren Studien wurde gezeigt, dass Meditation unter Umständen positive Auswirkungen auf eine Reihe von Erkrankungen hat. Eine wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association aus dem Jahr 2017 legt nahe, dass Meditation für die Reduzierung des kardiovaskulären Risikos von Nutzen sein kann. Daten zeigen, dass regelmäßiges Meditieren sich auf Blutdruck, Cholesterinspiegel, bei der Nikotinentwöhnung und allgemein auf die kardiovaskuläre Gesundheit positiv auswirkt. Unter Verwendung einer großen nationalen Datenbank mit vielen Teilnehmern suchten die Autoren der neuen Studie nach weiteren Beweisen dafür, wie Meditation das kardiovaskuläre Risiko beeinflusst.

Erstautor Dr. Chayakrit Krittanawong vom Michael E. DeBakey Veterans Affairs Medical Center, dem Baylor College of Medicine und der Icahn School of Medicine am Mount Sinai untersuchte gemeinsam mit Kollegen Daten aus dem National Health Interview Survey, das jährlich National Center for Health Statistics durchgeführt wird. Dabei werden Informationen zu einer Vielzahl von Gesundheitsthemen in einer national repräsentativen Stichprobe gesammelt. Die Forscher untersuchten so Daten von mehr als 61.000 Probanden. Von diesen gaben fast 6000 (fast 10%) an, an irgendeiner Form regelmäßig zu meditieren.

Nach Adjustierung hinsichtlich Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, ethnischer Zugehörigkeit beziehungsweise Abstammung, Familienstand, Zigarettenkonsum, Schlafdauer und Depression stand Meditation in einem unabhängigen Zusammenhang mit einer geringeren Prävalenz von Hypercholesterinämie (Odds Ratio [OR] 0,65; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,54-0,79; p=0,001), systemischer Hypertonie (OR 0,86; 95%-KI 0,75–0,99; p=0,04), Diabetes (OR 0,70; 95%-KI 0,59-0,84; p=0,0001), Schlaganfall (OR 0,76; 95%-KI 0,58-0,99; p=0,04) oder koronarer Herzkrankheit (OR 0,51; 95%-KI 0,39-0,66; p<0,001) im Vergleich zu keiner Meditation.

Krittanawong und Kollegen stellten einige Einschränkungen der Studie fest. Erstens wurde in der Umfrage nicht erfasst, welche Art von Meditation Menschen einsetzten. Einige Arten der Meditation bieten möglicherweise mehr kardiovaskulären Nutzen als andere, sagen die Forscher. Auch waren Dauer oder Intensität von Meditation nicht Gegenstand der Umfrage. Es sei möglich, dass Personen, die länger und häufiger meditieren, mehr Nutzen daraus ziehen, erklären die Forscher. Eine solche Schlussfolgerung aus der aktuellen Untersuchung sei aber nicht möglich. Außerdem können die Autoren nicht definitiv sagen, dass Meditation das kardiovaskuläre Risiko direkt senkt. Es könnte sein, dass Menschen, die sich zunächst einer besseren kardiovaskulären Gesundheit erfreuen, eher Meditation praktizieren als umgekehrt. Andere Aktivitäten könnten zudem den Zusammenhang zwischen Meditation und kardiovaskulärer Gesundheit verfälschen. So fanden die Forscher heraus, dass die Berücksichtigung des Alkoholkonsums und der körperlichen Aktivität die Bedeutung der Beziehung zwischen Meditation und kardiovaskulärem Risiko minderte.

Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Meditation „wahrscheinlich“ mit einer geringeren Prävalenz des kardiovaskulären Risikos verbunden ist. Krittanawong merkt an, dass, obwohl die Ergebnisse darauf hindeuten, dass Meditation die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern kann, „wir eine leistungsfähige Untersuchung wie eine klinische Studie benötigen würden, um festzustellen, ob Meditation die kardiovaskuläre Gesundheit bei Veteranen verbessern könnte“.