Studie: Mehr koronare Herzerkrankungen unter COPD-Patienten

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Patienten mit Chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) haben häufig Komorbiditäten, wie eine neue Studie aus Norwegen belegt.

Bisherige Registerstudien haben den Autoren zufolge Anlass zu der Vermutung gegeben, dass COPD-Patienten häufiger an einer koronaren Erkrankung leiden, als dies aufgrund von Rauchgewohnheiten, Geschlecht und Alter zu erwarten wäre. Es fehlte jedoch bislang an Studien mit invasiveren Messungen der Koronarerkrankung bei COPD-Patienten.

„Diese Studie weist nun darauf hin, dass Patienten mit COPD sowohl engere Koronararterien als auch einen höheren Grad an Koronararterienverkalkung haben“, berichtet Forscherin Christina Due Svendsen.

In der Studie von Wissenschaftlern der Universität Bergen (Norwegen) wurden 347 COPD-Patienten und 428 Kontrollpersonen zusätzlich zu Emphysem-Scores, Lungenfunktionsmessungen und vielen anderen Variablen anhand einer Angio-Computertomographie (CT-Angiographie) charakterisiert.

Das Hauptergebnis war, dass COPD-Patienten tatsächlich mehr koronare Erkrankungen hatten als die Kontrollen, selbst nach Berücksichtigung von Rauchgewohnheiten, Geschlecht und Alter. Dieser Anstieg wurde jedoch unabhängig von der Schwere der COPD-Erkrankung beobachtet, die anhand der Lungenfunktion, des Emphysemgrades, des Exazerbationsrisikos und vieler anderer Faktoren beurteilt wurde. Daher gibt es laut den Forschenden Grund zu der Annahme, dass das Risiko für eine Koronarerkrankung ein Effekt ist, der früh in der Progression einer COPD-Erkrankung beobachtet wird. Diese wiederum unterstreiche, dass Mediziner bei allen COPD-Patienten in Bezug auf die Symptome einer Koronarerkrankung wachsam sein sollten. „Diese Studie zeigt die Bedeutung der Früherkennung einer koronaren Herzkrankheit bei COPD-Patienten, insbesondere angesichts der sich überschneidenden Symptome“, unterstreicht Due Svendsen.