Studie: Neue Bildgebungstechnik erkennt aggressiven Nierenkrebs präzise7. Oktober 2024 Foto: © Rasi/stock.adobe.com Forscher des Health Jonsson Comprehensive Cancer Center an der University of California in Los Angeles (UCLA, USA) haben in einer Studie gezeigt, dass eine neue nichtinvasive Bildgebungstechnik klarzelliges Nierenzellkarzinom genau erkennen kann. „Bei frühzeitiger Diagnose können über 90 Prozent der Patienten mindestens fünf Jahre überleben. Wenn wir mehr Tumore untersuchen wollen, ist es entscheidend, klarzelliges Nierenzellkarzinom frühzeitig zu identifizieren, da es eine größere Neigung zum Wachstum und zur Ausbreitung hat“, kommentiert Dr. Brian Shuch, Hauptautor der Studie. Die Ergebnisse der Forschung wurden in der Fachzeitschrift „The Lancet. Oncology“ veröffentlicht. Verlauf der Untersuchung Um die Erkennung von klarzelligem Nierenzellkarzinom zu verbessern, testete das Team eine nichtinvasive Methode, bei der ein radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper namens 89Zr-TLX250 verwendet wird, der auf das Protein CA9 abzielt, das häufig bei klarzelligem Nierenzellkarzinom vorkommt. An der Phase-III-Studie mit der Bezeichnung ZIRCON nahmen 332 Patienten mit verdächtigen Nierenläsionen aus 36 Forschungskrankenhäusern aus neun Ländern teil, wobei die UCLA international führend war. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 61 Jahre, 71 Prozent der Patienten waren männlich und 29 Prozent weiblich. Den Patienten wurde 89Zr-TLX250 injiziert, das durch den Körper wandert und sich an das Protein CA9 anlagert, wenn es im Nierentumor vorhanden ist. CA9 wird in bis zu 95 Prozent der klarzelligen Nierenzellkarzinome stark exprimiert, während die Expression in normalem Gewebe minimal ist. Einige Tage nach der Injektion wurden die Patienten einem PET-CT-Scan unterzogen, um den radioaktiven Teil des Medikaments nachzuweisen, der auf dem Scan überall dort aufleuchtet, wo das Protein vorhanden ist, sodass die Ärzte den Krebs besser erkennen können. Anhand des Scans können die Ärzte feststellen, ob es sich bei dem Nierentumor wahrscheinlich um Krebs handelt, je nachdem, ob sich das 89Zr-TLX250 an den Krebszellen festgesetzt hat oder nicht. Auch bei weniger als 2 cm wirksam Das neue bildgebende Verfahren identifizierte in den meisten Fällen das Vorhandensein von Krebs und minimierte gleichzeitig falsch-positive Befunde, wobei es mit einer Sensitivität von 85,5 Prozent und einer Spezifität von 87,0 Prozent eine hohe Leistung zeigte, berichten die Wissenschaftler. Das Verfahren habe sich auch als wirksam erwiesen bei sehr kleinen Nierentumoren (weniger als 2 cm), die aufgrund des häufigeren Einsatzes der abdominalen Bildgebung zunehmend entdeckt werden. Darüber hinaus seien keine signifikanten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Verwendung von 89Zr-TLX250 aufgetreten, so die Autoren. „Wenn sich die 89Zr-TLX250-PET-CT-Bildgebung durchsetzt, könnte sie zu einem neuen Standard in der Nierenkrebsdiagnostik werden, so wie die PET-CT-Bildgebung die Behandlung von Prostatakrebs revolutioniert hat. Sie könnte auch bei der Erkennung anderer Arten von Nierenkrebs helfen und die Überwachung von Patienten mit hohem Metastasierungsrisiko unterstützen“, sagt Shuch abschließend.
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