Studie: Partikelgefilterte Dieselabgase können Allergie-bedingte pulmonale Beeinträchtigungen noch verstärken17. April 2019 Foto: © Nady/Fotolia Die Luftverschmutzung durch Dieselmotoren kann die durch Allergien hervorgerufene Beeinträchtigung der Lunge stärker verschlimmern, wenn kleinste Partikel aus dem Abgas herausgefiltert werden, als wenn dies nicht der Fall ist. Dies geht aus einer im “American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine” veröffentlichten Studie hervor. Dieses überraschende Ergebnis könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass einige Technologien zur Minderunge der Partikelmenge – auch die von den Forschern verwendete – die Menge an Stickstoffdioxid (NO2) im Abgas erhöhen. NO2, das nationalen Luftqualitätsnormen unterliegt, reduziert nachweislich die Lungenfunktion und kann bei Kindern Asthma verursachen. In ihrer randomisiert-kontrollierten Studie berichten Denise J. Wooding und ihre Koautoren von 14 nicht rauchenden Erwachsenen, die auf mindestens eines von drei häufigen Allergenen empfindlich reagierten. “Wir hatten bereits zuvor gezeigt, dass Dieselabgase allergische Reaktionen verstärken und der Atemstrom bei genetisch anfälligen Personen abnimmt. Wir stellten uns aber dann die Frage, ob das Entfernen von Partikeln aus dem Abgas diese Auswirkungen mindern würde”, erklärt Prof. Chris Carlsten, Leiter der Abteilung für Pneumologie und wissenschaftlicher Leiter des Bereiches Berufs- und Umweltbedingte Lungenerkrankungen an der University of British Columbia und Seniorautor der Arbeit. In der Cross-Over-Studie wurden alle 14 Teilnehmer zu verschiedenen Zeitpunkten in einem Labor Luft ausgesetzt, die nur das Allergen enthielt oder das Allergen plus Dieselabgase oder das Allergen plus gefilterte Dieselabgase. Alle Probanden wurden zudem gegenüber Luft exponiert, die weder Dieselabgase oder Allergene enthielt; diese Daten dienten als Kontrolle. Nach jeder Exposition wurden mit jedem Teilnehmer ein Methacholin-Provokationstest durchgeführt, um festzustellen, wie der Proband auf ein inhaliertes Allergen reagiert. Zudem wurden Messungen der weißen Blutkörperchen vorgenommen. Die durch die Nutzung von HEPA-Filtern und elektrostatische Abscheidung hervorgerufenen partikelarmen Dieselabgase erzeugten höhere NO2-Werte als in ungefilterten Dieselabgasen gemessen wurden. Die Exposition gegenüber gefilterten Dieselabgasen und Allergenen beeinträchtigte die Einsekundenkapazität der Probanden stärker als die Exposition gegenüber dem Allergen allein und ebenso stärker als die Exposition gegenüber ungefilterten Dieselabgasen und dem Allergen. Steigende Werte für weiße Blutkörperchen waren mit einer abnehmenden Einsekundenkapazität assoziiert, was laut den Wissenschaftlern darauf schließen lässt, dass weiße Blutkörperchen “im Kontext dieser Expositionen eine bedeutende Rolle bei der Verringerung der Lungenfunktion spielen”. Die Auswirkungen gefilterter Dieselabgase auf die Lungenfunktion und auf die weißen Blutkörperchen waren bei denjenigen Teilnehmern stärker ausgeprägt, die genetisch anfällig für oxidativen Stress waren. “Die Botschaft lautet, dass Technologien, die Partikel aus Dieselabgasen entfernen, nicht einfach als gesundheitsfördernd angesehen werden können, insbesondere nicht bei anfälligen Bevölkerungsgruppen”, fasst Carlsten zusammen.
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