Studie zeigt das Ausmaß persistierender Lungenschädigung nach Krankenhausaufenthalt wegen COVID-1913. Dezember 2022 Eine neue Studie zeigt, dass bis zu elf Prozent der Patienten nach COVID-19 eine fibrotische Veränderungen zeigten, die sich mit der Zeit verschlimmern können. (Foto: © American Thoracic Society) In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben deren Autoren versucht, den Prozentsatz der aus dem Krankenhaus entlassenen COVID-19-Patienten zu bestimmen, die an einer interstitiellen Lungenerkrankung leiden. Diese Patienten hatten bei Krankenhauseinweisung unterschiedliche Schweregrade der COVID-19-Erkrankung. Die Forschenden gingen Hinweisen auf abnormale pulmonale Muster bei Follow-up-Computertomographien (CTs) bei COVID-19-Patienten nach, die nach der akuten Phase der Erkrankung aus dem Krankenhaus entlassen wurden – Muster, die auf eine interstitielle Lungenerkrankung hindeuten können. Die Merkmale der 209 Studienteilnehmer, für die CTs zur Verfügung standen, wurden auf eine breitere Kohorte von fast 3500 Personen nach dem Krankenhausaufenthalt ohne CTs angewendet, um das Risiko für verbleibende Lungenanomalien zu stratifizieren. „Wir errechneten, dass bis zu elf Prozent der hospitalisierten COVID-Patienten nach ihrer Genesung von der akuten Krankheit fibrotische Muster aufwiesen“, berichtet der korrespondierende Autor der Studie, Dr. Iain Stewart vom Margaret Turner Warwick Center for Fibrosing Lung Disease des National Heart und Lung Institute am Imperial College London (Großbritannien). „Während viele Menschen unter anhaltender Atemnot leiden, lautet die Hauptschlussfolgerung aus diesen Ergebnissen, dass eine beträchtliche Anzahl von Personen, die nach einem Krankenhausaufenthalt wegen COVID-19 wieder entlassen werden, auch fibrotische Anomalien in ihren Lungen aufweisen können. Diese Ergebnisse sollten dazu beitragen, vermehrt Anstrengungen darauf zu konzentrieren, dass Risikopatienten engmaschig überwacht werden. Eine solche Nachsorge sollte die wiederholte Durchführung radiologischer Bildgebungsverfahren und Lungenfunktionstests umfassen.“ Stewart fügt hinzu: „Bei einigen Menschen können diese fibrotischen Muster stabil sein oder sich auflösen, während sie bei anderen zu einem längerfristigen Voranschreiten der Lungenfibrose, zu einer schlechteren Lebensqualität und einer verringerten Lebenserwartung führen können. Eine Progression frühzeitig zu erkennen, ist für die Verbesserung der Outcomes unerlässlich.“ Die Studie UK Interstitial Lung Disease (UKILD) wurde zusammen mit der PHOSP-COVID-Studie (PHOSP: Post Hospitalization) durchgeführt; darin arbeiten Forschende und Mediziner aus ganz Großbritannien zusammen, um zu untersuchen, wie unterschiedliche Patienten, die mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, sich anschließend erholen. In der UKILD-COVID-Studie wurden solche Patienten aus PHOSP-COVID ausgeschlossen, die vor ihrer Hospitalisierung aufgrund von COVID-19 bereits an einer interstitiellen Lungenerkrankung litten. Die Studienteilnehmer in der vorläufigen Analyse wurden bis Ende März 2021 aus dem Krankenhaus entlassen. Erste Daten wurden bis Oktober 2021 erhoben, wodurch die Analyse auf 240 Tage nach der Entlassung beschränkt wurde. Die Forscher identifizierten Patienten mit Thorax-CTs aus der PHOSP-COVID-Datenbank. Der primäre Endpunkt der Studie bestand in der Prävalenz verbleibender Lungenanomalien bei Personen, die nach einem Krankenhausaufenthalt wegen COVID-19 wieder entlassen wurden. Die Forschenden führten Analysen durch, um die Faktoren für ein erhöhtes Risiko einer zurückbleibenden Lungenanomalie bei denjenigen Patienten zu bestimmen, die bei denen kein CT-Scan durchgeführt worden war. Diese Risiken wurden verwendet, um die Prävalenz in der Gesamtbevölkerung zu schätzen, die bis Ende März 2021 in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Laut den Autoren „bietet die UKILD-Post-COVID-Zwischenanalyse zu verbleibenden Lungenanomalien bei wegen COVID-19 hospitalisierten Patienten die bisher umfassendste Bewertung der Prävalenz unter Krankenhauspatienten. Sie stimmt mit den Ergebnissen einer Reihe kleinerer Studien überein, die persistierende radiologische Muster und einen beeinträchtigten Gasaustausch während der erweiterten Nachsorge von Patienten mit COVID-19 ergeben haben. Zum Zeitpunkt dieser Zwischenanalyse ist es nicht möglich zu bestimmen, ob die beobachteten persistierenden Lungenanomalien eine frühe interstitielle Lungenerkrankung mit Potenzial für eine Progression darstellen oder ob sie eine Pneumonitis widerspiegeln, die stabil sein oder sich im Laufe der Zeit zurückbilden kann.“ „Die nächste Phase der Studie ist eine Primäranalyse, die nach zwölf Monaten durchgeführt wird. Zu diesem Zeitpunkt werden wir auch verknüpfte elektronische Patientenakten zu Krankenhauseinweisungen und Mortalitätsdaten verwenden, um unsere Analysen zu unterstützen“, fahren die Autoren fort. „Die endgültigen Ergebnisse erwarten wir Anfang 2023.“
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