Studie zeigt: Zentrenbildung in der HNO rettet Leben13. Februar 2025 Welche Effekte hat die Zentrenbildung in der Krankenversorgung? Dieser Frage gingen Karl-Ludwig Bruchhage (l.), Simon Bettin (Erstautor) und Christian Elsner in ihrer Studie nach. Foto: UKSH Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und der Universität zu Lübeck (UzL) haben den medizinischen und wirtschaftlichen Nutzen spezialisierter Tumorzentren ermittelt. Die gesundheitliche Versorgung in spezialisierten Zentren zahlt sich aus: Eine aktuelle gesundheitsökonomische Analyse belegt exemplarisch für die Kehlkopfchirurgie in Schleswig-Holstein, dass die Zentralisierung Leben rettet und die Versorgungsqualität verbessert. Forschende des UKSH und der UzL konnten zeigen, dass durch die Behandlung in HNO-Tumorzentren innerhalb von acht Jahren statistisch 113 Leben gerettet und 1.333 Lebensjahre gewonnen werden. Vorteile für Patientinnen und Patienten Die Studie basiert auf einer umfassenden Analyse wissenschaftlicher Literatur und einer Modellrechnung, um zu untersuchen, wie sich die Zahl und Organisation von Behandlungen auf die Sterberate bei Larynxkarzinom-Patientinnen und -Patienten auswirkt. Die Studie zeigt, dass Patientinnen und Patienten in spezialisierten Tumorzentren bessere Überlebenschancen haben. Ohne diese zentrale Versorgung wären laut Simulation jährlich bis zu 19 zusätzliche Todesfälle zu erwarten. „Die Ergebnisse unterstreichen die enorme Bedeutung spezialisierter Tumorzentren in der HNO-Heilkunde“, erklärt Prof. Karl-Ludwig Bruchhage, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie am Campus Lübeck und einer der Hauptautoren der Untersuchung. „Durch standardisierte Behandlungswege, interdisziplinäre Teams und modernste medizinische Ausstattung, so wie wir sie am Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein vorhalten, kann die Prognose für viele Patientinnen und Patienten entscheidend verbessert werden.“ Ökonomisches Potenzial und politische Bedeutung Neben den medizinischen Vorteilen bietet die Zentralisierung auch gesundheitsökonomische Potenziale. Erstmals liefert die Studie konkrete Zahlen dazu, welchen wirtschaftlichen und medizinischen Nutzen die Zentralisierung der Kehlkopfchirurgie in Schleswig-Holstein hat. So kann gezeigt werden, dass die Kosten für ein spezialisiertes Zentrum in Schleswig-Holstein eine qualitativ hochwertige Versorgung ermöglichen und gleichzeitig in einem wirtschaftlich sinnvollen Rahmen bleiben. Für ein gewonnenes qualitätsadjustiertes Lebensjahr (QALY) errechneten die Forschenden Kosten von 12.866 Euro. Diese Erkenntnisse sind besonders im Kontext der aktuellen Krankenhausreform von Bedeutung. „Die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass eine gezielte Förderung und der Ausbau spezialisierter Versorgungsstrukturen nicht nur Leben retten, sondern auch langfristig zu einer effizienteren Nutzung von Gesundheitsressourcen führen“, betont Dr. Christian Elsner, einer der Hauptautoren der Studie. Um den Einfluss der Zentrenbildung auf die Gesundheitsversorgung noch besser zu verstehen, empfehlen die Forschenden, ihre Untersuchungen auf weitere Krebserkrankungen auszudehnen.
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