Studie zum Ewing Sarkom: Medizinerteam bekommt 4,1 Millionen

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Kleinen und jungen Patienten mit bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren noch besser helfen will das Team der “Cooperativen Ewing Sarkom Studie” unter der Leitung von Prof. Uta Dirksen.

Die Deutsche Krebshilfe stellt der Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der stellvertretenden Direktorin der Kinderklinik III am Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) für eine Studie 4,1 Millionen Euro zur Verfügung, wie die Universtiät vermeldet hat.

Hoffnung auf bessere Heilungschancen
An der neuen Studie iEUROEWING der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) sollen Patient*innen bis zum 50. Lebensjahr aus mindestens zwölf Ländern der Welt teilnehmen können. Ewing Sarkome sind die zweithäufigsten Knochen-assoziierten Tumoren des Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalters. In Deutschland erkranken derzeit jährlich etwa ein bis drei von einer Million Menschen daran.

Sie zeigen zu Beginn ihrer Erkrankung meist keine der für andere Krebserkrankungen bekannten Symptome, wie z. B. Müdigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, haben aber oft seit Monaten wechselnde Schmerzen. Dadurch werden Ewing Sarkome häufig erst spät diagnostiziert. „Bei mehr als 20 Prozent der Patient*innen hat das Ewing Sarkom zu diesem Zeitpunkt bereits Metastasen gebildet und bei weiteren 20 Prozent haben die Tumoren bereits eine kritische Größe erreicht, die ähnlich der metastasierten Erkrankung mit einer schlechteren Prognose verbunden ist“, erklärt Dirksen.

Derzeit werden zur Heilung sehr intensive Therapien eingesetzt. Trotzdem erleiden noch zu viele Patient*innen einen Rückfall. „Das betrifft über 20 bis 30 Prozent, bei denen der Tumor noch nicht und mehr als die Hälfte der Kranken, bei denen er bereits gestreut hat“, so Dirksen. Für Menschen, bei denen das Ewing Sarkom bereits gestreut hat, konnte – trotz sehr intensiver Therapie – bisher nur eine minimale Verbesserung der Heilungschancen erreicht werden.

Das Forscherteam will in der Studie testen, ob durch den Einsatz neuer Substanzen die Heilungschancen verbessert und die Therapieverträglichkeit erhöht werden können. Für die Patient*innen mit Hochrisikotumoren werden im iEUROEWING Protokoll die Wirkung gezielter Krebsmittel getestet werden.

Gemeinsam mit Forschern aus Heidelberg und München hat Dirksen außerdem den „Transnationalen Ewing Sarkom Forschungsverbund“ gegründet. Für die neue Studie wird von den Menschen, die ihr Einverständnis geben, Biomaterial gesammelt, das den Forschenden ermöglicht, künftig eine weitere Verbesserung der Therapiemöglichkeiten zu erreichen und die Tumorbiologie zu verstehen.