Studie zur Immuntherapie beim Peniskarzinom vielversprechend

Pembrolizumab-Molekül, Beispiel für einen Immuncheckpoint-Inhibitor. Bild: ©molekuul.be – stock.adobecom

Eine internationale Studie unter der Leitung von Forschenden des Yale Cancer Center an der Yale School of Medicine in New Haven, USA, kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) für einige Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Penis vielversprechende klinische Vorteile bietet.

Die Ergebnisse wurden am 11. August im „JNCI: Journal of the National Cancer Institute“ veröffentlicht.

„Diese Ergebnisse liefern ermutigende Evidenz dafür, dass ICI bei der Behandlung einer Subgruppe von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Penis wirksam sein können“, erläuterte Co-Erstautor Dr. Amin Nassar, Mitglied des Yale Cancer Center und klinischer Mitarbeiter an der Yale School of Medicine „Wir glauben, dass weitere translationale Studien und Biomarker-basierte Forschung unerlässlich sind, um Patienten zu identifizieren, die am wahrscheinlichsten von dieser Therapie profitieren, und um die Ergebnisse für Personen mit Peniskarzinom zu verbessern.“

In dieser zwischen 2015 und 2022 durchgeführten Studie bewerteten die Wissenschaftler die Wirksamkeit von ICIs in einer internationalen Kohorte von 92 Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Peniskarzinom. Davon waren 8 asiatisch (8,7 %), 6 (6,5 %) schwarz und 24 (29 %) hispano-/lateinamerikanisch. Das mediane Alter betrug 62 (IQR 53–70) Jahre. Ein metastasiertes Peniskarzinom wiesen 83 (90 %) auf und 74 (80 %) erhielten eine Zweitlinientherapie. Die meisten Patienten wurden mit einer Pem­brolizumab-Monotherapie (n=26; [28 %]), einer Kombination aus Nivolumab/Ipilimumab ± Multi-Tyrosinkinase-Inhibitoren (n=23; [25 %]) bzw. einer Nivolumab-(n=16; [17 %]) oder Cemiplimab-(n=15 [16 %]) Monotherapie behandelt.

Das mediane OS lag bei 9,8 Monaten (95 %-KI 7,7–12,8), das PFS bei 3,2 (95 %-KI 2,5–4,2) . Die ORR geben die Autoren mit 13 % (n=11/85) in der Gesamtkohorte und 35 % (n = 7/20) bei Patienten mit ausschließlich Lymphknotenmetastasen an. Viszerale Metastasen, ein ECOG*-Status ≥1 und ein höheres Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnis waren mit einem schlechteren OS verbunden. Nebenwirkungen traten bei 29 % (n=27) auf und 9,8 % (n=9) waren von Grad ≥3.

„Die Studie unterstreicht die Bedeutung hochwertiger, praxis­naher Forschung zur Weiterentwicklung der Therapieoptionen für diesen seltenen Krebs“, sagte Co-Erstautor Talal El Zarif, Onkologie-Forschungsstipendiat am Dana Farber Cancer Institute in Boston, USA, und Mitglied des Yale Cancer Center. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Ansprech- und Überlebensraten für Patienten, die gegen ein Peniskarzinom ankämpfen, weiter verbessern werden.“

*Eastern Cooperative Oncology Group