Studie zur Sicherheit von Leberoperationen in Krankenhäuser mit höheren Fallzahlen

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Eine gerade im „British Journal of Surgery“ veröffentlichte Arbeit belegt, dass Patienten, die sich einer Leberoperation unterziehen, in Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen in Bezug auf die Outcomes besser aufgehoben sind: Die Forschenden errechneten hier geringere Mortalitätsraten.

Zwar sei die postoperative Sterblichkeit nach einem Eingriff an der Leber generell als gering einzustufen und liege unter fünf Prozent – sie könne aber bis zu 20 Prozent betragen, abhängig von dem spezifischen chirurgischen Eingriff und der Einrichtung, an der die Operation durchgeführt wird.

Das Krankenhausvolumen beeinflusst, so heißt es in einer die neue Veröffentlichung begleitenden Mitteilung, die postoperativen Komplikationen nach komplexen chirurgischen gastrointestinalen Eingriffen, doch der Zusammenhang und dessen Ausmaß seien unklar. Während die Durchführung von mehr Operationen überlastetes Personal und überstürzte Eingriffe bedeuten kann, gehen mit einem höheren Volumen wahrscheinlich auch eine größere Effizienz und mehr Erfahrung des Personals einher.
Die Autoren der neuen Studie hatten Aufzeichnungen zu mehr als 39.000 Patienten ausgewertet, die sich in Frankreich einer Leberoperation unterzogen. Die Forschenden schlossen nationale Daten aus einer nationalen prospektiven Datenbank ein, die insgesamt 88 Prozent der französischen Krankenhäuser umfasste, die Leberoperationen durchführen. Die Ermittler analysierten die Krankenhausversorgung aller Patienten, die sich zwischen 2011 und Dezember 2019 einer Leberresektion unterzogen hatten. Dabei stellte sich heraus, dass Patienten mit Leberoperationen in Krankenhäusern, die mehr als 25 solcher Operationen pro Jahr durchführten, mit geringerer Wahrscheinlichkeit nach der Operation verstarben, entweder im Krankenhaus unmittelbar nach der Operation oder innerhalb von sechs Monaten nach dem Eingriff.

Unter 39.286 in der Studie analysierten Patienten betrug die Krankenhaussterblichkeitsrate 2,8 Proeznt, mit 1090 Todesfällen. Während Betroffene in Krankenhäusern mit hohen Fallzahlen nach den Eingriffen häufiger an Infektionen litten (14,8% vs. 12,7% in Krankenhäusern mit geringerem Patientenaufkommen), verstarben sie seltener (2,6% vs. 3%). Dies galt insbesondere im Hinblick auf Leberversagen, Gallen- und vaskuläre Komplikationen.

Die Wissenschaftler glauben, dass medizinische Zentren mit höherem Volumen Komplikationen bei Leberoperationen besser bewältigen können. „Leberoperationen sind in medizinischen Zentren mit hohem Volumen sicherer“, unterstreicht Hauptautorin Josephine Magnin von der Universitätsklinik Dijon (Frankreich). Dies sei wahrscheinlich auf eine bessere technische Ausstattung und eingespieltere multidisziplinäre Teams in diesen Einrichtungen zurückzuführen.