Studie zur Therapie bei Handarthrose mit körpereigenem Fettgewebe gestartet

Lukas Prantl, Direktor der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKR. (Foto: © UKR / Martin Meyer)

Im Rahmenen einer klinischen Studie am Universitätsklinikums Regensburg (UKR) wird eine neuartige Therapieform für Arthroseerkrankungen der Hand angeboten. Studienteilnehmer werden noch gesucht.

Die Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR bietet ab sofort im Rahmen einer klinischen Studie die innvoatieve Therapie an, bei der das Potenzial von körpereigenem Fettgewebe genutzt wird, vermeldet das Klinikum. Ziel sei es Schmerzen zu lindern, die Funktion der Hand zu verbessern und größere operative Eingriffe hinauszuzögern.

Die Rhizarthrose betrifft das Daumensattelgelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem Os trapezium und tritt besonders häufig bei Frauen mittleren bis höheren Alters auf. Typische Beschwerden sind belastungsabhängige Schmerzen, Kraftverlust beim Greifen sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit des Daumens. Die Radiokarpalarthrose befällt das Hauptgelenk zwischen der Speiche (Radius) und den Handwurzelknochen. Ursachen sind meist degenerative Veränderungen, entzündliche Erkrankungen oder Verletzungsfolgen wie eine distale Radiusfraktur. Die Patienten klagen über Bewegungsschmerzen, Schwellungen und eine reduzierte Handfunktion, erläutert das UKR.

CELT: Regensburger Spezialverfahren

Mit dem Cell Enriched Lipotransfer (CELT) verfolge man nun am Klinikum einen neuen Therapieansatz: Das vom Klinikdirektor Prof. Lukas Prantl, Direktor der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR, und seinem Team entwickelte Verfahren nutze körpereigenes Fettgewebe, das speziell aufbereitet wird. Ein Alleinstellungsmerkmal sei die behördliche Zulassung: Das Verfahren ist nach den §§ 20b und 20c des Arzneimittelgesetzes (AMG) zur Gewebezubereitung genehmigt worden.

Rhizarthrose und Radiokarpalarthrose – eine zunehmende Belastung

Die Frühere Studien und erste Erfahrungswerte zeigen laut den Experten des Klinikums, dass durch die CELT-Therapie eine Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung sowie eine Verzögerung chirurgischer Eingriffe erzielt werden können – insbesondere im Frühstadium oder bei moderaten Symptomen.

„Unser Ziel ist es, eine effektive und gleichzeitig patientenschonende Behandlungsoption zu bieten, bevor operative Maßnahmen notwendig werden“, erklärt Prantl. „Mit CELT setzen wir auf eine innovative, minimalinvasive Lösung aus dem eigenen Körper der Patientinnen und Patienten.“

Studienteilnahme und Beratung

Patientinnen und Patienten mit Rhizarthrose oder Radiokarpalarthrose, die an der Studie teilnehmen oder sich individuell beraten lassen möchten, können sich direkt an die Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR wenden.