Studierende entwickeln Lösungen für die Kitzrettung6. Juli 2023 Insgesamt nahmen 18 Studierende aus acht verschiedenen Studiengängen an der Ideationweek teil. Der Veranstaltung wird von Professor Dr. Oliver Mauroner (vorne, 4.v.l.) und Jörg Raithel (vorne, 5.v.l.) organisiert. Foto: © Hochschule Hof Im Rahmen der Ideationweek entwickelten Studierende der Hochschule Hof innovative Ideen auf Grundlage einer Aufgabenstellung aus der Praxis. In diesem Jahr ging es dabei um die Rettung von Rehkitzen bei der Grünlandmahd. Die Ideationweek ist ein interaktives Lehrformat, das im Sommersemester bereits zum dritten Mal angeboten wurde. Für die diesjährige Ideationweek war der Verein Kitzrettung Oberfranken mit seiner Vorsitzenden Britta Engelhardt Kooperationspartner. Der Verein kümmert sich ehrenamtlich um die Rettung von Rehkitzen, die durch die Mahd der Wiesen im Sommer gefährdet sind. „Die jungen Rehkitze haben während der ersten Lebenswochen keinen Fluchtreflex und sind deshalb einer großen Gefahr bei der Mahd ausgesetzt“, sagt Engelhardt. Jedes Jahr kämen so in Deutschland bis zu 100.000 Rehkitze ums Leben.Bisherige Suchmethoden sind sehr zeit- und personalintensivDie gängigste Methode zur Rettung der Kitze ist derzeit das Absuchen der Wiesen, entweder mit langen Menschenketten oder mit Drohnen, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet sind. Problem dabei: mit Drohnen können zwar schnell große Flächen abgesucht werden, aber die Wärmebildkameras funktionieren nur bei niedrigen Außentemperaturen in den Morgenstunden. In jedem Fall sind die Rettungsaktionen mit einem hohen Koordinationsaufwand verbunden und es braucht in der Regel viele freiwillige Helfer, weil sich die meisten Anfragen der Landwirte in einem kurzen Zeitraum ballen. „Und das ist der Flaschenhals“, sagt Engelhardt. „Ich freue mich sehr über die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der Hochschule Hof. Die Studierenden bringen einen uneingeschränkten Blick von außen mit. Diese Vielfalt an Perspektiven und deren Know-how ermöglichen neue Lösungsansätze.“Ideenentwicklung mit Design Thinking„Wir versuchen Ideen zu entwickeln, um das bisherige Prozedere zu verbessern. Es geht uns um Teamwork, um Kreativität und darum, den Dingen auf den Grund zu gehen“, sagt Dr. Oliver Mauroner, Professor für Innovations- und Gründungsmanagement an der Hochschule Hof. Er organisiert die Ideationweek zusammen mit Jörg Raithel vom Startuplab, einer Anlaufstelle für Gründungsinteressierte an der Hochschule Hof. Während der Ideationweek lernen die Studierenden unterschiedliche Innovationsmethoden kennen und wenden diese im Praxisfall direkt an. Das interaktive Lehrkonzept orientiert sich dabei vor allem an der Design-Thinking-Methode, die häufig im Innovationsmanagement zur Entwicklung neuer Ideen eingesetzt wird. „Bei Design Thinking steht zunächst nicht die technische Lösbarkeit im Fokus, sondern die Bedürfnisse der Anwender. Wir schauen während der Ideationweek durch die Brille des Nutzers auf die Aufgabe“, sagt Raithel. Die Studierenden durchlaufen dabei verschiedene Prozessschritte, vom Durchdringen der Aufgabenstellung, über Marktforschung und Kundenbefragungen, die kreative Ideenentwicklung bis zum Bau von Prototypen, Tests am Kunden und der finalen Präsentation der Ergebnisse.„Die Ideationweek ist eine außergewöhnliche Lehrveranstaltung und eine tolle Erfahrung“, sagt Sophia Gerling, eine der Teilnehmerinnen und BWL-Studentin. „Das Umfeld hier im Gründerzentrum und die Art und Weise, wie wir hier lernen, das ist besonders.“ Am Ende der Woche präsentierten die vier Teams die erarbeiteten Ideen einer Jury. Zu den Lösungsvorschlägen gehören ein Konzeptentwurf, um die Kitzrettung touristisch zu vermarkten, eine App, die die Suche und das Zusammenbringen von Landwirten und freiwilligen Helferinnen und Helfern erleichtern soll, eine spezielle Kamera, die es mit Hilfe einer Drohe ermöglichen soll, auch während der Tagesstunden zu suchen und ein Konzept für eine öffentliche Koordinierungsstelle, die als Vermittler zwischen den Akteuren agiert. „Ich bin begeistert von den Ideen, die die Studierenden während der fünf Tage entwickelt haben“, freut sich Britta Engelhardt. „Ich nehme viele wertvolle Impulse für unsere Arbeit mit.“
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